21.4.2011 | EU

Bild: Sigrid Fuhrmann / www.biosicherheit.de

Im Dezember 2008 hatte der EU-Umweltministerrat die Kommission aufgefordert, die sozioökonomischen (sozialen und wirtschaftlichen) Auswirkungen des Gentech-Anbaus in den einzelnen Ländern zu sammeln und zusammenzutragen. Die EU-Kommission hat nun einen Bericht vorgelegt. Ziel ist es, anhand solcher Kriterien eine Bewertung der Auswirkungen des Gentechnik-Anbaus für die gesamte Lebensmittelkette zu entwickeln. Der Bericht kommt zum Schluss, dass für die Kriterien wenig statistisch belegbare Daten gäbe, da in der EU kaum ein Gentech-Anbau stattfindet. Der internationale Verband für ökologischen Landbau (IFOAM) begrüsst die Entwicklung, wonach sozioökonomische Aspekte in der Politik Beachtung finden sollen, stellt aber eine gewisse Bedeutungslosigkeit des Berichts der EU-Kommission fest, da dieser keine ausreichende Analyse der Kosten, die schon jetzt für den gentechnikfrei wirtschaftenden Lebensmittelsektor entstünden, liefert. Tatsächlich sind weltweit durch Kontaminationsfälle auf dem Feld und in der Warenflusskette Bauern und der Lebensmittelindustrie bereits Millionen-Schäden entstanden. Allein in Spanien mussten viele Biobauern ihren Anbau aufgeben, weil sie durch Auskreuzungen von Transgenen aus dem MON810-Mais ihre Bio-Zertifizierung verloren haben. Der vorliegende Bericht soll nun Ausgangspunkt für die Mitgliedstaaten, die Kommission, das Europäische Parlament und alle Beteiligten sein, ihre Meinung über das Thema sozioökonomischer Auswirkungen zu vertiefen.

externer Link: Medienmitteilung EU-Kommission
externer Link: Bericht der Kommission
externer Link: IFOAM
externer Link: Informationsdienst Gentechnik