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Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
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Anfangs Juli 2021 wurde ein umfassender Bericht über die Sicherheit von gentechnisch veränderten Pflanzen veröffentlich. Verfasser des Berichtes sind Wissenschaftler aus ganz Europa, die für nationale Regierungsbehörden arbeiten – mitunter auch ein Mitarbeiter des Bundesamtes für Umwelt. Der Bericht ist äusserst begrüssenswert, denn er deckt wichtige Mankos zweier Gutachten (1,2) der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zur Risikobewertung von gentechnisch veränderten Pflanzen auf. Unter anderen weisen die Autoren darauf hin, dass die beiden Gutachten die Risiken der Genomeditierung oft verkürzt darstellen oder verharmlosen. Dies vermittelt ein falsches Sicherheitsgefühl und tendiert in Richtung einer Deregulierung der neuen gentechnischen Verfahren.
Das Moratorium wird um vier Jahre verlängert, Bild: Shutterstock
Der Bundesrat will das Moratorium für den Anbau gentechnisch veränderter Organismen (GVO) in der Landwirtschaft um vier Jahre verlängern. Das Moratorium gilt auch für Produkte aus neuen gentechnischen Verfahren. Dieser Entscheid ist äusserst erfreulich. Dadurch wird die Qualitätsstrategie der Schweizer Landwirtschaft abgesichert, das Vorsorgeprinzip gestärkt und die Wahlfreiheit für die Konsumierenden weiterhin gewährleistet.
Motion Aebi zur Moratoriumsverlängerung. So stimmte der Nationalrat
Der Nationalrat hat eine Motion von SVP Nationalrat Andreas Aebi, die den Bundesrat beauftragt, die Voraussetzungen zu schaffen, damit das geltende Gentech-Moratorium für die Landwirtschaft nach Ablauf am 31. Dezember 2021 weiterhin für 4 Jahre gilt, mit 144 Ja gegen 35 Nein, bei 11 Enthaltungen deutlich angenommen. Aufschlussreich ist in Blick auf das Abstimmungsverhalten im Nationalrat. Die Nein Stimmen kamen vor allem aus dem Lager der FDP. Auffallend ist auch das Stimmverhalten der GLP. Diese enthielten sich mehrheitlich der Stimme oder traten gar nicht zur Abstimmung an. Im Vorfeld der Wahlen 2019 hatten bei der Befragung von Smartvote noch 87 Prozent der GLP der Wählerschaft versprochen, sich für eine Verlängerung des Moratoriums einzusetzen.
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Das Europäische Parlament hat vorgestern seine vorsorgliche Haltung gegenüber dem Einsatz eines neuen Gentechnikverfahrens, dem Gene Drive, bekräftigt. In einem Bericht zur EU-Biodiversitätsstrategie für 2030, der am 08.06.2021 im Plenum des Europäischen Parlaments verabschiedet wurde, fordert eine Mehrheit des Parlaments, dass "im Sinne des Vorsorgeprinzips keine Freisetzungen von gentechnisch veränderten Gene-Drive-Organismen, auch nicht zu Naturschutzzwecken, zugelassen werden sollten."
Webinar Rückblick, Bild: Shutterstock
Am 21. April fand ein Webinar der SAG zum Thema „Klimawandel: Genomeditierung vs. Agrarökologie!“ statt. Das Webinar bestand aus vier Vorträgen von Expert:innen, die sich umfassend mit dem „Weg zu einer nachhaltigen Landwirtschaft“ auseinandergesetzt haben. Folgend sind die Vorträge zusammengefasst. Gerne erhalten Sie hier einen Überblick über die Aufnahmen des ganzen Webinars.
Neue Streifzüge durch wissenschaftliches Unterholz, Bild: Ausschnitt Cover Florianne Koechlin
In Indien spielt sich gerade Unglaubliches ab: Andhra Pradesh, ein Staat grösser als die Schweiz, Österreich und Belgien zusammen, will bis 2027 ganz auf synthetische Pestizide verzichten. Dabei setzt er auf Mischkulturen, Kühe und engagierte Dorfgemeinschaften. Die Biologin Florianne Koechlin beschreibt in Ihrem neuen Buch «Von Böden die klingen und Pflanzen die tanzen - Neue Streifzüge durch wissenschaftliches Unterholz», wie die Welt in Zukunft ernährt werden kann.