Klimawandel

 240501PatentFehlende Pflanzenvielfalt, biologisch schlechten Böden bei Monokulturen und Pestizideinsatz: ein perfektes Umfeld für Schädlingsbefall. Bild: Shutterstock

Einseitige chemische und biotechnologische Massnahmen zur Schädlingsbekämpfung verursachen hohe ökologische, wirtschaftliche und soziale Kosten. Es sei daher dringend erforderlich, zu einem ganzheitlichen Ansatz überzugehen, der die Gestaltung und das Management von Agrarökosystemen in den Vordergrund stellt, fordern Forschende der Abteilung für Umweltwissenschaft der kalifornischen Berkeley Universität und der Fakultät für Agrar- und Lebensmittelwissenschaften der Universität Bologna. Dieser Ansatz sei zwar sehr wissensintensiv, denn es gelte den Schwerpunkt auf die Frage zu legen, was Agrarökosysteme anfällig und verwundbar für Schadinsekten, Krankheitserreger und Unkräuter macht. Daraus abgeleitet könnten aber diversifizierte Agrarökosysteme geschaffen werden, die Probleme mit Schadinsekten, Krankheitserregern und Unkräutern verhindern und unterdrücken, wie sie in einem Artikel in der Fachzeitschrift npj Sustainable Agriculture ausführen.

ekah
Klimawandel, Landwirtschaft und die Rolle der Biotechnologie, Bericht der Eidgenössischen Ethikkommission für die
Biotechnologie im Ausserhumanbereich (EKAH), 2022.

Aus Sicht der Eidgenössischen Ethikkommission für die Biotechnologie im Ausserhumanbereich (EKAH) muss die Landwirtschaft mehr zur Reduktion der klimaschädlichen Emissionen beitragen, als die Politik ihr heute vorgibt. Oft wird den neuen gentechnischen Verfahren eine zentrale Rolle zugeschrieben, um die dringend notwendigen Reduktionsziele zu erreichen. Die deutliche Mehrheit der EKAH hingegen schätzt das Potential dieser Verfahren als zu gering ein, um im gegebenen engen Zeitraum wesentlich zur notwendigen Anpassung der Landwirtschaft beizutragen. Die Schweiz verpflichtete sich im Pariser Klimaübereinkommen, einen angemessenen Beitrag zur Begrenzung der globalen Erwärmung zu leisten. Ein Verfehlen dieser Ziele beurteilt die EKAH angesichts der mit Klimawandel verbundenen Schadensszenarien als ethisch inakzeptabel.

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210426Nano empaBild: Shutterstock

Das Europäische Parlament hat vorgestern seine vorsorgliche Haltung gegenüber dem Einsatz eines neuen Gentechnikverfahrens, dem Gene Drive, bekräftigt. In einem Bericht zur EU-Biodiversitätsstrategie für 2030, der am 08.06.2021 im Plenum des Europäischen Parlaments verabschiedet wurde, fordert eine Mehrheit des Parlaments, dass "im Sinne des Vorsorgeprinzips keine Freisetzungen von gentechnisch veränderten Gene-Drive-Organismen, auch nicht zu Naturschutzzwecken, zugelassen werden sollten." 

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Webinar Rückblick, Bild: Shutterstock

Am 21. April fand ein Webinar der SAG zum Thema „Klimawandel: Genomeditierung vs. Agrarökologie!“ statt. Das Webinar bestand aus vier Vorträgen von Expert:innen, die sich umfassend mit dem „Weg zu einer nachhaltigen Landwirtschaft“ auseinandergesetzt haben. Folgend sind die Vorträge zusammengefasst. Gerne erhalten Sie hier einen Überblick über die Aufnahmen des ganzen Webinars.

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Neue Streifzüge durch wissenschaftliches Unterholz, Bild: Ausschnitt Cover Florianne Koechlin

In Indien spielt sich gerade Unglaubliches ab: Andhra Pradesh, ein Staat grösser als die Schweiz, Österreich und Belgien zusammen, will bis 2027 ganz auf synthetische Pestizide verzichten. Dabei setzt er auf Mischkulturen, Kühe und engagierte Dorfgemeinschaften. Die Biologin Florianne Koechlin beschreibt in Ihrem neuen Buch «Von Böden die klingen und Pflanzen die tanzen - Neue Streifzüge durch wissenschaftliches Unterholz», wie die Welt in Zukunft ernährt werden kann.