Magazin
Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
Intrexon beansprucht gentechnisch veränderte Tiere als Erfindung. Bild: Clipdealer
Der Streit um die Patente der US-Firma Intrexon auf gentechnisch veränderte Schimpansen geht in die nächste Runde: Nachdem das Europäische Patentamt (EPA) die Sammeleinsprüche gegen zwei Patente abgelehnt hatte, legen die beteiligten Verbände jetzt Beschwerde ein. Intrexon beansprucht gentechnisch veränderte Mäuse, Ratten, Kaninchen, Katzen, Hunde, Rinder, Ziegen, Schweine, Pferde, Schafe und sogar Schimpansen als Erfindung. Den Tieren soll eine Art „Gen-Schalter“ eingepflanzt werden, um die Aktivität bestimmter Gene zu verändern. Im Zentrum der Beschwerde: Durch Patente auf gentechnisch veränderte Versuchstiere entsteht ein wirtschaftlicher Anreiz, unnötige Tierversuche durchzuführen. Das EPA weigert sich bisher, diese ethischen Einwände zu berücksichtigen. Das Europäische Patentamt hatte in seiner Entscheidung von 2015 zwar festgestellt, dass diese Patente von Intrexon keinen medizinischen Nutzen haben. Dennoch will es diese nicht widerrufen. Jetzt streben die Beschwerdeführer eine Grundsatzentscheidung an.
Demonstranten rufen zum March against Monsanto & Syngenta auf. Bild: marchagainstsyngenta.ch
Zum zweiten Mal fand der „March against Monsanto & Syngenta“statt. Rund 2000 Personen haben am 21. Mai friedlich gegen die Geschäftspraxis der Agrarmultis in Basel demonstriert. Zu den Demonstranten gehörten vorwiegend junge Leute aus der Deutschschweiz, dem Elsass und Südbanden. Gemeinsam mit der Unterstützung von mehr als 50 Organisationen forderten sie ein Stopp von Pestiziden, gentechnisch verändertem Saatgut und der Patentierung von Saatgut durch die Agrarmultis.
Bild: http://www.bag.admin.ch
Heute befindet sich bereits eine Vielzahl von Nanoprodukten in unterschiedlichen Anwendungen auf dem Markt. Auf der Webseite des Bundes zur Nanotechnologie ist neu eine Rubrik zur Nanotechnologie im Alltag zu finden. Man findet Informationen zu einigen typischen Anwendungsbereichen. Der Begriff „Nano“ wird erläutert und der Unterschied von natürlichen und synthetischen Nanomaterialien wird illustriert. Zudem wird auf Datenbanken (Produktinventare) sowie auf Produktelisten und Marktstudien verwiesen.
Proteste in Berlin gegen TTIP Bild: Foodwatch
Die Pressestelle Greenpeace Niederlande veröffentlichte geheime TTIP-Dokumente. Sie bestätigen die Befürchtungen der Zivilbevölkerung: Bei den Verhandlungen werden im Geheimen schwerwiegende Entscheidungen getroffen, die den Konsumentenschutz, die Umwelt und Bauernfamilien bedrohen.
Bild: Clipdealer
Heute hat das Bundesamt für Umwelt (BAFU) der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Agroscope die Bewilligung für die Freisetzung von cisgenen Apfelbäumen im zürcherischen Reckenholz unter Auflagen erteilt. Für die SAG sind die Risikovorkehrungen bei der Versuchsanlage trotz der Auflagen des BAFUs (Entfernung der Blüten) ungenügend. Der Aussagewert dieser Gentech-Versuche dürfte nahezu Null sein. Die Kosten sind enorm und fehlen der konventionellen Pflanzenzüchtung.
Die Schweizer Bevölkerung möchte einen besseren Schutz vor Risiken der Gentechnik. Bild: Clipdealer
Fast drei Viertel (70%) der Befragten nimmt die Gentechnik in der Lebensmittelherstellung als Gefahr wahr. Dies ergab die neuste Univox Studie Umwelt Schweiz. Nur gerade Klimawandel, Kernkraftwerke und vor allem Chemikalien und Pestizide (83%) werden als noch gefährlicher bewertet. Interessant ist dabei auch der Vergleich der Parteisympathie: Personen, die der SVP nahe stehen betrachten die Gentechnik ebenso häufig als grosse Gefahr wie jene aus dem Umfeld der GLP (je 71%). Die Gefahrwahrnehmung ist nur bei Personen, die sich der SP (75%) oder der Grünen Partei (81%) zugehörig fühlen, noch grösser. In der Studie wurde die Bevölkerung gefragt, welche Umweltprobleme in der Schweiz am dringlichsten gelöst werden sollten.