14.6.2011 | Nanotechnologie

Bild_Wasserfloehe
Daphnien (Daphnia) sind eine Gattung von Krebstieren.
Bild: de.wikipedia.org


Eine kürzlich publizierte Forschungsarbeit untersuchte den Einfluss von Titandioxid-Nanopartikel auf die Grosse Wasserfloh (Daphnia magna). Wasserflöhe durchlaufen in der frühen Lebensphase mehrere Häutungen, weil sie von einem festen Panzer (Chininhülle) umgeben sind, der nicht mitwachsen kann. Die Nanopartikel können sich offensichtlich am Panzer der jungen Wasserflöhe festsetzen und nach einiger Zeit die Häutung verhindern. «Die erste Häutung nach 36 Stunden haben die etwa ein Millimeter grossen Tiere auch mit ihrem Ballast aus Titandioxid geschafft», sagt Ralf Schulz von der Universität Koblenz-Landau. Doch bei der zweiten Häutung nach 72 Stunden seien die meisten Flöhe gestorben (vgl. Link «taz.de»). Verlängerte man die Aussetzung der Tiere mit den Nanopartikeln auf 96 Stunden, so reduzierte sich die Häutungsrate auf 10% der Tiere und es starben 90% der Wasserflöhe. Das Forschungsresultat wirft nun weitere Fragen auf, zum Beispiel wie andere Organismen reagieren und was mit Tieren, die mit Titandioxid-Nanopartikeln belegte Insekten oder Pflanzen fressen, geschieht. Ralf Schulz mein dazu: «Hier besteht noch ein enormer Forschungsbedarf.»

externer Link: Originalartikel
externer Link: taz.de