Magazin
Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
28.11.2011 | Schadensfälle
Bild: Gerd Spelsberg / www.biosicherheit.de
Eine wissenschaftliche Untersuchung zeigt Mängel bei der Risikobewertung von schädlingsresistenten Bt-Pflanzen auf. In einem Methodenvergleich in vier verschiedenen Laboratorien wurde festgestellt, dass die Messung des Gehalts an Bt-Toxin in Gentech-Pflanzen nicht reproduzierbar und vergleichbar ist. Dies wäre aber dringend erforderlich, wenn bei Bewilligungsverfahren die Daten von Bt-Toxin-Konzentrationen zur Risikobewertung herangezogen werden. Heute werden zunehmend verschiedene Bt-Pflanzen miteinander kombiniert, so dass diese mehrere Toxine gleichzeitig ausbilden. Der so genannte SmartStax-Mais von den Konzernen Monsanto und Dow AgroSciences produziert sechs verschiedene Bt-Toxine. Testbiotech hat aufgezeigt, dass für diesen Gentech-Mais weder mögliche Wechselwirkungen zwischen den Giftstoffen untersucht noch verlässliche Messmethoden vorgelegt wurden, um den Bt-Gehalt in den Pflanzen festzustellen.
externer Link: Publikation (Abstract)
externer Link: Testbiotech
23.11.2011 | Schadensfälle
Baumwollblüte. Bild: www.transgen.de
Bei Raps und Gräsern ist es bereits Tatsache, dass Transgene aus Gentech-Pflanzen auf Wildarten übertragen werden. Nun wurden zum ersten Mal Gene aus transgener Baumwolle in Wildpopulationen gefunden: In Mexiko wurde der Genfluss aus transgener Baumwolle auf wilde Baumwollarten studiert. In Samen der Wildarten wurden Transgene für Insektenresistenz, Herbizidresistenz oder Antibiotikaresistenz nachgewiesen. Eine kontaminierte Wildpopulation war 755 Kilometer von der nächst gelegenen Gentech-Baumwollkultur entfernt. Die Forscher meinen, dass für diese weiten Distanzen Verluste bei Sattguttransporten für Tierfuttermittel oder für die Ölverarbeitung oder aber auch starke Windverhältnisse oder der Transport durch Tiere verantwortlich sind. Es sei dringend, den Genfluss aus transgenen Pflanzen auf Wildpflanzen zu verhindern, weil damit die genetische Diversität von Baumwolle reduziert werden könnte.
externer Link: Publikation Molecular Ecology (Abstract)
externer Link: Science and Development Network
21.11.2011 | Koexistenz
Ruiniert: Der Anbau des Biobauern Steve Marsh in Südwest-Australien
wurde mit Gentech-Raps kontaminiert. Bild: Marie Nirme,
Quelle: PerthNow
Farmer und Naturschutzorganisationen in Westaustralien befürchten, dass innert der nächsten 10 Jahre der Anbau von Nicht-Gentech-Pflanzen nicht mehr möglich sein wird. Grund sind Verunreinigungen mit Gentech-Pflanzen. Hauptsächlich Gentech-Raps verwildert bis zu 20 Kilometer entfernt von Gentech-Raps-Anbaufeldern. Auch Verluste von Gentech-Rapssamen bei Transporten sind eine wesentliche Verunreinigungsquelle. Eine Koexistenz zwischen Gentech- und Nicht-Gentech-Anbau ist in dieser Region sehr fraglich geworden.
externer Link: PerthNow
17.11.2011 | Nutztiere
Honigbiene an einer Rapsblüte.
Bild: Dr. Stefan Kühne, JKI / www.biosicherheit.de
Im Europäischen Parlament wurde eine Resolution mit 534 gegen 16 Stimmen bei 92 Enthaltungen angenommen. Die Resolution stellt fest, dass das erhöhte Bienensterben sich schwerwiegend auf Europas Lebensmittelproduktion und die Umweltstabilität auswirke, da die meisten Pflanzen von Bienen bestäubt werden. Nebst anderen Massnahmen fordern die Abgeordneten des Parlaments die EU Kommission auf, objektive Forschungen über die möglichen negativen Auswirkungen von GVO-Kulturen auf die Gesundheit von Honigbienen durchzuführen.
externer Link: Europäisches Parlament
10.11.2011 | Schadensfälle
Bild: www.navdanyainternational.it
«20 Umwelt- und Konsumentenschutzorganisationen aus Asien, Afrika, Amerika, Australien und Europa haben eine gemeinsame Studie veröffentlicht, in der die falschen Versprechungen der Agro-Gentechnik-Industrie und die dazugehörigen Fehlentwicklungen aufgezeigt werden. So hat der Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen weder die Lebensmittelsicherheit erhöht noch den weltweiten Hunger eingedämmt oder den Pestizid-Einsatz verringert. Vielmehr hat die Agro-Gentechnik bereits heute zur Zerstörung der Biodiversität und der Lebensgrundlage von Bauern geführt.» (Berichterstattung Save Our Seeds)
externer Link: A Global Citizens Report
externer Link: Save Our Seeds
7.11.2011 | Tiere in der Medizin
Von den insgesamt 2'856'316 Versuchstieren im Jahre 2010 in
Deutschland waren 1'963'209 Mäuse. Bild: Rolf Handke / pixelio.de
In Deutschland wurden gemäss dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) im Jahre 2010 rund 2,9 Millionen Wirbeltiere für Versuche und andere wissenschaftliche Zwecke eingesetzt. Nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft könne auf Tierversuche trotz des vermehrten Einsatzes von Alternativmethoden noch nicht verzichtet werden. Tierversuche zur Entwicklung von Waffen, Munition Tabakerzeugnissen, Waschmitteln und Kosmetika seien in Deutschland verboten. Zu transgenen Tieren heisst es: „Über ein Viertel der eingesetzten Tiere waren im vergangenen Jahr gentechnisch verändert. Allein hier war ein Anstieg von 115’000 Tieren (19 Prozent) festzustellen. Transgene Tiere, hier sind insbesondere Mäuse, Ratten und Fische zu nennen, ermöglichen der Forschung Erkenntnisgewinne zu bestimmten Krankheiten und Wirkmechanismen.“ In der Schweiz werden seit 1992 transgene Tiere statistisch erfasst. Die Anzahl der Projekte in der Schweiz, bei denen gentechnisch veränderte Tiere hergestellt oder in Versuchen eingesetzt werden, steigt seit 1992 an. In der Periode 2010 werden 761'675 Versuchstiere angegeben. Davon sind 137'935 Tiere gentechnisch verändert.
externer Link: BMELV: Versuchstierzahlen 2010
externer Link: Versuchstierzahlen 2010 (Tabellen)
externer Link: BVET: Tierversuchsstatistik Schweiz