Magazin
Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
IBAN: CH07 0900 0000 8000 0150 6
Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
Elektronenmikroskopische Aufnahme der Hefe Saccharomyces cerevisiae. Bild: Jef D. Boeke and Sarah Richardson, Johns Hopkins University
Einem grossen Zusammenschluss von Forschern ist es gelungen, fünf Hefechromosomen vollständig synthetisch herzustellen (Synthetic Yeast Genome Project). Ihre Resultate haben sie in der renommierten Zeitschrift Science am 10. März 2017 publiziert. Die Grösse der fünf synthetischen Hefechromosomen entspricht ungefähr 3.5 Millionen Basenpaaren von insgesamt 12 Millionen Basenpaaren der Hefe Saccharomyces cerevisiae. Die Arbeit gilt als ein signifikanter Meilenstein auf dem Weg zur künstlichen Schaffung eines vollständigen eukaryotischen Genoms. Eukaryoten umfassen Lebewesen, die aus Zellen mit einem echten Zellkern aufgebaut sind.
Der Ständerat stimmt der Moratoriumsverlängerung zu und lehnt eine Koexistenz-Regelung ab. Bild: Ständeratssaal Bern
Der Ständerat stimmt einer Verlängerung des Gentechmoratoriums um vier Jahre zu. Die SAG ist über diesen Entscheid des Ständerates erfreut, bedauert aber dass der Rat nicht dem Minderheitsantrag der Kommission gefolgt ist, die eine Verlängerung um acht Jahre vorgeschlagen hatte.
Solche Do-it-yourself-Baukästen werden in den USA und Kanada im Internet angeboten. Bild: the-odin.com
Immer mehr Firmen bieten im Internet Do-it-yourself-Baukästen (DIY-Kits) für Hobby-Gentechniker an. Solche Bio-Baukästen sind immer ähnlich zusammengestellt. Sie enthalten einen Brutkasten, ein beheizbares Wasserbad und eine Bakterien-Kultur, die von den Anwendern genetisch umgebaut werden kann, so dass die Bakterien beispielsweise Resistenzen gegen bestimmte Antibiotika entwickeln oder unter UV-Licht leuchten. Möglich machen dies Genome-Editing-Verfahren wie etwa CRISPR-Cas. Damit ist es einfach und preiswert möglich, das Erbgut von lebenden Organismen gezielt zu verändern.
Pulverförmiges Titandioxid. Bild: wikipedia
Nanomaterialien werden in Lebensmittelzusatzstoffen unter der Nummer E551 (Siliziumdioxid (SiO2)) und E171 (Titandioxid (TiO2)) bereits seit vielen Jahren konsumiert. Es zeigt sich immer deutlicher, dass solche nanoskaligen Altstoffe mit dem heutigen Wissen untersucht werden müssen, um die allfällige Gefährlichkeit einschätzen zu können.
Golden Rice neben konventionellem weissem Reis. Bild: goldenrice.org
Eine neue Studie des Indian Agricultural Research Institute in Delhi, berichtet von negativen Effekten bei Kreuzungen von Golden Rice mit lokalen Sorten. Der umstrittene Golden Rice wurde gentechnisch so verändert, dass er eine Vorstufe zu Vitamin-A bildet. Die Kreuzung mit einer lokalen Sorte ist ein notwendiger Schritt für die Kommerzialisierung. Die Kreuzung mit der in Indien weit verbreiteten Sorte Swarna führte zu bösen Überraschungen. Das Kreuzungsprodukt zeigte ein kümmerliches Wachstum und entwickelte bedeutend weniger Körner als die Vergleichspflanzen der nicht-genmanipulierten Sorte Swarna.
Unterschriftensammlung gegen Patente auf Pflanzen und Tiere im Juni 2016 in München. Bild: no patents on seeds
Die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten haben beschlossen, gemeinsam gegen Patente auf Pflanzen und Tiere aus konventioneller Zucht vorzugehen. Die EU-Staaten wollen jetzt gemeinsam dafür sorgen, dass das Europäische Patentamt (EPA) die bestehenden Verbote schärfer auslegt und die Praxis der Patenterteilung ändert. Mit diesem Beschluss unterstützen die EU-Mitgliedsstaaten entsprechende Positionen des Europäischen Parlamentes und der EU-Kommission.