Kampagne: Koexistenz – Feldnachbarschaft mit Gentechpflanzen

Koexi­stenz – was ist das?

Koexi­stenz beschreibt den gleich­zei­ti­gen Anbau von gen­tech­nisch ver­än­der­ten (GV) Pflan­zen und kon­ven­tio­nel­len Pflan­zen.

Ziel einer Koexi­stenz ist es, die Rah­men­be­din­gun­gen so zu gestal­ten, dass die gen­tech­nik­freie Pro­duk­ti­on und Wahl­frei­heit durch den Anbau von GV-Pflan­zen nicht beein­träch­tigt wer­den.

Hin­ter­grund

Bis im Herbst 2026 will der Bun­des­rat dem Par­la­ment einen Vor­schlag zur Dere­gu­lie­rung bestimm­ter GV-Pflan­zen unter­brei­ten. GV-Pflan­zen, die mit neu­er Gen­tech­nik her­ge­stellt wur­den und kei­ne art­frem­den Gene ent­hal­ten, wür­den damit nicht mehr unter das gel­ten­den Mora­to­ri­um fal­len. Ihr Weg auf die Schwei­zer Fel­der wäre geeb­net. Das wür­de nicht nur das Ende der Gen­tech­nik­frei­heit der Schwei­zer Land­wirt­schaft bedeu­ten, son­dern auch den Beginn eines Neben­ein­an­ders von Land­wirt­schaft mit und ohne GV-Pflan­zen.

Damit kom­men wich­ti­ge Fra­gen auf: Wie kön­nen Land­wir­tin­nen und Land­wir­te, die wei­ter­hin ohne Gen­tech­nik pro­du­zie­ren wol­le, vor einer Kon­ta­mi­na­ti­on durch Gen­tech­pflan­zen geschützt wer­den? Wel­che Regeln braucht es um eine Koexi­stenz ohne Kon­ta­mi­na­ti­on sicher­zu­stel­len?

Koexi­stenz ent­lang der Wert­schöp­fungs­ket­te

Der land­wirt­schaft­li­che Pro­duk­ti­ons­pro­zess beginnt mit der Saat­bett­vor­be­rei­tung und dem Aus­brin­gen des Saat­guts und endet mit dem Ver­kauf des Ern­te­guts. Wäh­rend die­ses Pro­zes­ses gibt es vie­le Momen­te, in denen eine Kon­ta­mi­na­ti­on durch Gen­tech­nik statt­fin­den könn­te. Die­se beinhal­ten:

  • GV-Samen in gen­tech­nik­frei­em Saat­gut
  • Durch­wuchs von GV-Pflan­zen auf gen­tech­nik­frei­en Fel­dern
  • Fremd­be­fruch­tung mit GV-Pol­len (Aus­kreu­zung)
  • Vermischung/Verschleppung von GV-Samen auf dem Feld in gemein­sam genutz­ten Maschi­nen
  • Aus­brin­gung von GV-Samen auf ein gen­tech­nik­frei­es Feld bei der Ver­wer­tung von Ern­te-Neben­pro­duk­ten (Stroh/Dünger)
  • Ver­mi­schung vom Ern­te­gut bei der Ver­ar­bei­tung

Koexi­stenz braucht auf­wen­di­ge Mass­nah­men

Koexi­stenz­mass­nah­men sind auf­wen­dig und umfas­sen z.B.: die Ein­hal­tung von Iso­la­ti­ons­ab­stän­den zwi­schen GVO- und Nicht-GVO-Fel­dern oder das Clu­stern der Fel­der mit glei­chen Bewirt­schaf­tungs­wei­sen. Das ver­langt viel Koope­ra­ti­on der Bäue­rin­nen und Bau­er. Es gibt kei­ne pau­scha­le Lösung: Für jede Kul­tur­pflan­ze ist sepa­rat ein Set an not­wen­di­gen Mass­nah­men fest­zu­le­gen. In der Pra­xis – und ins­be­son­de­re in einem klein­räu­mi­gen Land wie der Schweiz – sind die­se Mass­nah­men oft schwer umsetz­bar. Zudem erfor­dern eini­ge der Mass­nah­men Fach­wis­sen und somit eine geziel­te Schu­lung der Land­wir­tin­nen und Land­wir­te, die GV-Pflan­zen anbau­en.

Unser Fazit: Eine erfolg­rei­che Koexi­stenz von Land­wirt­schaft mit und ohne Gen­tech­nik ist in der klein­räu­mi­gen Schweiz äus­serst schwie­rig!

Die SAG-Kam­pa­gne zur Koexi­stenz möch­te die­ses kom­ple­xe The­ma ver­ständ­lich auf­ar­bei­ten. Mit ver­schie­de­nem Mate­ri­al, wel­ches wir nach und nach hier auf der Kam­pa­gnen­web­site ver­öf­fent­li­chen wer­den, kön­nen Sie sich umfang­reich über die Her­aus­for­de­run­gen und Mög­lich­kei­ten für eine gelin­gen­de Koexi­stenz infor­mie­ren.

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Im September 2015 steht ganz Zürich im Zeichen von Ernährung, Umwelt und Genuss. «Zürich isst» bietet der Bevölkerung mit vielfältigen Veranstaltungen die Gelegenheit, sich mit Fragen einer nachhaltigen Ernährung auseinanderzusetzen. Zum Programm: www.zuerich-isst.ch. DIE ZUKUNFT PFLANZEN – BIO FÜR 9 MILLIARDEN       
23. September 2015, 18 bis 21.30, Riffraff Kino Zürich