Gentech-News 497/2022
Donnerstag, 22. Dezember 2022
Während sich die Staats- und Regierungschefs zur UN-Biodiversitätskonferenz (COP15) versammeln, um ein sogenanntes "Pariser Abkommen für die Natur" zu verabschieden, treibt die Europäische Kommission die Deregulierungspläne für eine neue Generation von gentechnisch veränderten Pflanzen (neue GVOs) voran. Das neue Briefing von Friends of the Earth Europe zeigt, dass neue GVOs eine umweltgefährdende Ablenkung von der wirklichen Lösung zur Wiederherstellung der Natur und der Ernährungssicherheit sind. Auf Drängen von Bayer und anderen Biotech-Konzernen wiederholt die EU-Kommission unrealistische Marketing-Behauptungen und scheint bereit zu sein, deren Umweltrisiken zu akzeptieren. (Friends of the Earth, 14.12.22)
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Stechmücken übertragen tödliche Krankheiten wie Malaria, Zika oder Gelbfieber. Um ihre Verbreitung einzudämmen, versuchen Wissenschaftler:innen ihr Erbgut so zu verändern, dass ihre Ausbreitung verringert wird. Mit Gentechnik bearbeiten Forscher aber auch das Genom von Insekten, die als Agrarschädlinge Verluste beim Anbau verursachen. In zahlreichen Versuchen, darunter in Florida und Brasilien, wurden bereits viele Millionen mutierte Tiere ausgesetzt. Das kann unabsehbare Folgen für die Umwelt haben, warnen Kritiker. Radio SW2 spricht mit Befürwortern und Kritikern über Chancen und Risiken, zeigt, an welchen Techniken geforscht wird und was der Stand der Forschung ist. (SW2, 13.12.22)
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Die französische Organisation Pollinis, die sich für den Schutz von Insektenbestäubern einsetzt, warnt in einem Report vor den negativen Folgen des Einsatzes von Biotechnologien in der Umwelt. Die Freisetzung von Organismen und Produkten, die mit Hilfe der genetischen Biotechnologie gewonnen werden, wie beispielsweise RNAi-basierte Pestizide und Gene-Drive-Organismen, könnte die derzeitigen Stressfaktoren, denen Bestäuberinsekten bereits ausgesetzt sind, noch verstärken. Der Aufruf von Pollinis wurde von zahlreichen angesehenen Wissenschaftler:innen aus den Bereichen der Molekularbiologie, Genetik, Insekten- und Agrarökologie, Bienenzucht und Umwelt unterzeichnet. (SAG 21.12.22)
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Die weltweit erste Fischfarm mit gv-Fisch wurde in Miyazu City, in der Präfektur Kyoto von der Regional Fish Co. gebaut. Seit 2019 bietet das Unternehmen dort produzierte genomeditierte Rote Seebrasse und Tiger-Kugelfische online zum Kauf an. Die Fischfarm wird von der Regierung gefördert, obwohl der Betrieb keinerlei Transparenz bietet und eine grundlegende Umweltverträglichkeitsprüfung bislang fehlt. Bei den lokalen Fischern, Umweltorganisationen und den Konsumierenden wächst die Besorgnis über die genmanipulierten Fische. Ein neuer Report dokumentiert die Missstände bei der Produktion und zeigt mögliche Massnahmen auf. (OK Seed Project/Mugifune)
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Der weltweite Markt für gentechnikfreie Lebensmittel erreichte 2021 ein Volumen von 1,9 Mrd. US-Dollar. Marktanalysten erwarten, dass der Markt bis 2027 ein Volumen von 4,0 Milliarden US-Dollar erreichen wird. Dies bedeutet eine durchschnittliche Wachstumsrate von 13,2 % pro Jahr. Der Marktbericht erachtet die Ursache für die vermehrte Nachfrage nach gentechfreien Produkten im gestiegenen Bewusstsein für gesunde Ernährung. Zudem hätten Organisationen wie das Non-GMO Project oder die Organic Consumers Association das Bewusstsein für das Vorhandensein von GVO-Zutaten in verschiedenen Lebensmitteln gefördert und führende Marken dazu veranlasste, ihr Angebot zu diversifizieren und ein umfangreiches Portfolio an GVO-freien Zutaten anzubieten. (Fortune Business Insights, 29.11.22)
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