Kampagne
Patente
Hier gehts zu unserer Kampagne zum Thema Patente.
Patente der neuen Gentechnik bedrohen die gentechnikfreie Züchtung und Landwirtschaft! Erfahren Sie, warum – mit unserem informativen Factsheet und spannenden Videos.
Für eine Schweizer Landwirtschaft ohne Gentechnik
IBAN: CH07 0900 0000 8000 0150 6
Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
Die Initiative schützt Mensch, Tier und Umwelt. Bild: iStockphotos
Die Regulierung der neuen Gentechnik ist auf politischer Ebene in aller Munde: In der EU steuert die Industrielobby auf eine Deregulierung zu. Hierzulande berät sich der Bundesrat zu einem Gesetzesentwurf. Es wird Zeit, dass auch die breite Bevölkerung über die aktuellen Diskussionen informiert wird und diese mitbestimmt. Der Verein für gentechnikfreie Lebensmittel hat heute den Initiativtext seiner Regulierungs-Initiative veröffentlicht. Die SAG ist tatkräftig dabei: Zusammen mit Bio-Suisse und dem Verein Gen Au Rheinau trägt sie den Verein aktiv mit.
Teosinte und Mais können sich miteinander kreuzen und Nachkommen bilden. Bild: Wikimedia Commons
Forschungsergebnisse aus Spanien zeigen: Bayers Insektengift-produzierende Gentechnikmais MON810 kreuzt sich mit der verwandten Wildpflanze Teosinte und überträgt dabei auch ein insektengiftiges Protein, das ursprünglich die Maispflanzen gegen den Maiszünsler schützen soll. Nun breiten sich die so entstandenen transgenen Teosinte-Pflanzen aus und zeigen Anzeichen für eine erhöhte Invasivität. Die Organisation Testbiotech forderte deshalb in einem Beitrag zur Bayer-Hauptversammlung 2024 den Anbau des Gentechmaises zu beenden.
Genetische Heterogenität für bessere Anpassung Bild: Wikimedia Commons
Pflanzen passen sich im Laufe der Zeit genetisch an die besonderen Bedingungen des ökologischen Landbaus an und werden widerstandsfähiger als konventionell angebautes Saatgut bezüglich Stressfaktoren wie Krankheit, Nährstoffmangel oder Wasser. Dies zeigt eine Langzeitstudie der Universität Bonn. Eine Forschergruppe um Prof. Jens Léon pflanzte auf zwei benachbarten Feldern Gerstenpflanzen an, wobei sie auf dem einen Feld konventionelle und auf dem anderen Feld ökologische Anbaumethoden anwendeten. Im Laufe von mehr als 20 Jahren reicherten sich in der Bio-Gerste ganz spezifische Erbanlagen an – andere als in der Vergleichskultur. Die Ergebnisse demonstrieren unter anderem, wie wichtig es ist, Sorten speziell für die Biolandwirtschaft zu züchten, schreiben die Forschenden. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift „Agronomy for Sustainable Development“ publiziert worden.
Gentechreis versagt auf dem Feld. Bild: Shutterstock
Geringe Erträge und das erneute Auftreten einer Viruserkrankung, die von den Bauern mit ausländischem Reis in Verbindung gebracht wird, haben dazu geführt, dass die Einführung von gentechnisch verändertem Golden Rice auf den Philippinen einmal mehr in kontroversen Diskussionen gemündet ist. Bis 2028 hätte der Gentechreis auf mehr als fünfhunderttausend Hektar angebaut werden sollen. Mit seinen unterdurchschnittlichen Ertragsleistungen, wie sie in mehreren Provinzen beobachtet worden waren, hätte dies für das Land katastrophale Folgen haben können. Nun wurde der Anbau des Gentechreis bereits anderthalb Jahre nach der Zulassung von einem philippinischen Gericht wieder gestoppt, nachdem der philippinische Bauernverband MASIPAG gemeinsam mit anderen Organisationen gegen die Zulassung für den Anbau von goldenem Reis geklagt hatte.
Bis Ende 2023 wurden mehr als 20 internationale Patentanmeldungen für Resistenzzüchtungen gegen ein neues Virus bei Tomaten eingereicht. Bild: Shutterstock
Patentanträge grosser Saatgutunternehmen können negative Auswirkungen auf die Arbeit konventioneller Züchtungsunternehmen haben, dies zeigt No Patents on Seeds! am Beispiel von Tomaten mit einer Resistenz gegen das Tomato Brown Rugose Fruit Virus. Dieser Pflanzenkrankheitserreger wurde erstmals 2015 beschrieben und hat sich seitdem rasant ausgebreitet. Er befällt vor allem Tomaten- und Paprikapflanzen. Um das neue Virus hat sich in kurzer Zeit ein wahres Dickicht von Patenten gebildet. Die ersten Patentanmeldungen auf Tomatenpflanzen, die gegen das neue Virus resistent sind, wurden bereits 2018 und 2019 eingereicht. Bis Ende 2023 waren es mehr als 20 internationale Patentanmeldungen von zehn verschiedenen Unternehmen, darunter BASF, Bayer, Rijk Zwaan und Syngenta.
EU-Gentechregelung keine Option für die Schweiz. Bild: Shutterstock
Das EU-Parlament hat in seiner letzten Plenarsitzung am 24. April den Vorschlag der EU-Kommission zur Deregulierung der Produkte der neuen Gentechnik (NGT) gebilligt. Das Plenum hat dem Text zugestimmt. Dieser bildet nun die Basis für das Trilogverfahren. Mit dieser Entscheidung sind NGT-Pflanzen in der EU noch weniger stark reguliert als in den USA. Trotz einigen positiven Entwicklungen, wie die Beibehaltung der Kennzeichnungspflicht für alle Gentechnikpflanzen und deren Produkte, sind mit der Öffnung unvorhersehbare Folgen für Mensch und Natur vorprogrammiert.