Hopfenblüten künftig nur zur Dekoration? Bild: fotolia by Adobe
Biotechnologen in den USA haben ein Bier mit dem üblichen Hopfenaroma hergestellt, für dessen Herstellung jedoch kein Hopfen verwendet worden ist. Mithilfe gentechnischer Methoden wurde Bierhefe so verändert, dass sie nebst Alkohol die Aromastoffe Linalool und Geraniol produziert, welche typisch für den Hopfen-Geschmack sind. Durch den synthetischen Ersatz der Hopfenblüten sollen die Kosten für die Bierbrauer gesenkt und der Geschmack des Bieres einheitlicher werden, denn Hopfen (Humulus lupulus) enthält je nach Sorte einen unterschiedlichen Gehalt an ätherischen Ölen. Dies erschwert es den Bierbrauern einen gleichbleibenden Geschmack zu erzielen.
Die Erbinformationen, die benötigt wurden für das künstliche Hefe-Aroma, entnahmen die Forschenden Wasserminze (Mentha aquatica) und Basilikum (Ocimum basilicum). Mit unterschiedlichen gentechnischen Methoden wurden die Gene in verschiedene Hefe-Stämme eingefügt. Die Biotechnologen sind nach ersten Verkostungen von drei Varianten der Gentech-Hefe-Biere begeistert. Sie sind überzeugt davon, dass kleinere Brauereien dankbare Abnehmer ihrer Neuschöpfung sein werden. Besonders der Stamm „JBEI-16652“ soll ein Bier hervorgebracht haben, das hopfiger schmeckt als ein normales Bier. Zur Herstellung und Vermarktung der Gentech-Bierhefe wurde eigens eine Firma gegründet.
Die Entwickler der Bierhefe propagieren, die Verwendung der Gentech-Bier-Hefe sei nachhaltiger als der Einsatz von herkömmlichem Hopfen, da dessen Anbau viel Wasser und Energie verbrauche. Ob das Bier erfolgreich sein wird, ist jedoch fraglich. Auch in den USA gibt es in der Bevölkerung immer mehr Vorbehalte gegen die Anwendung gentechnischer Verfahren zur Erzeugung von Lebensmitteln.
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