aegilops

Weizen (Triticum aestivum L.) ist weltweit die wichtigste Nutzpflanze. Weizen wird auf etwa 215 Millionen Hektaren angebaut. Verschiedene Konzerne und Hochschulen versuchen heute, transgenen Weizen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Dabei geht es um gentechnisch eingeführte Eigenschaften wie Herbizidresistenz, Pilzresistenz oder Trockentoleranz.

Ein entscheidender Aspekt in der Risikodiskussion über transgenen Weizen ist die Möglichkeit einer Übertragung des eingefügten Fremd-Gens aus dem transgenen Weizen auf andere Varietäten und in Wildpflanzen. Es muss verhindert werden, dass eine Übertragung des Merkmals der Wildpflanze Vorteile verleiht, d.h. dass Unkräuter und Wildpflanzen nicht invasiver werden.

Im Hauptinteresse steht die Übertragung von Genen aus Weizen auf Wildpflanzen der Gattung Aegilops. Aegilops wird z.B. in Südeuropa in enger Nähe zu Weizenfeldern gefunden (Feldränder, Strassenränder etc.). In den USA ist eine Art der Gattung Aegilops als ein lästiges Unkraut bekannt. Zudem überlappen sich die Blühzeiten von Weizen und Aegilops, was die Wahrscheinlichkeit eines Genfluss zwischen ihnen erhöht.

In zweijährigen Feldversuchen in Spanien wurde der Genfluss zwischen Weizen und Aegilops unter Feldbedingungen simuliert. Es wurde gezeigt, dass eine Hybridisation (Auskreuzungsrate von etwa 0.3%) stattfindet. Die Hybride sind teilweise fruchtbar und können mit dem Weizen rückkreuzen.

Die Studie gibt einen Hinweis für ein Risiko bei einem Anbau von transgenem Weizen. Der experimentell bestimmte Genfluss zwischen Weizen und Aegilops zeigt, dass bei einer Risikobewertung die Übertragung von Transgenen aus Weizen in Aegilpos berücksichtigt und verhindert werden müssen.