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Gentech-News 406/2018
Mittwoch, 19. Dezember 2018
Die Geschichte der gentechnisch veränderten chinesischen Babys wirft schwierige ethische Fragen auf. Der Eingriff ist besonders heikel, weil eine unausgereifte, riskante neue Technik ohne Risikoabwägung an Embryonen getestet wurde, die eigentlich gesund gewesen wären. Gentechnische Eingriffe an Embryonen wären in den seltensten Fällen notwendig. Meistens bietet die Präimplantationsdiagnostik eine bessere Möglichkeit, um Kinder vor einer schweren Erbkrankheit zu schützen. Beunruhigend ist, dass China neben den gentechnischen Entwicklungen auch ein revolutionäres Überwachungssystem entwickelt, das eine Totalkontrolle durch den Staat ermöglichen soll. Könnte das Human-Genome-Editing in Kombination mit digitaler Totalüberwachung der Schritt in eine neue Epoche der Sklavenhaltergesellschaft sein? (NZZ, 12.12.18; Zeit Online, 5.12.2018)
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Im Jahre 2017 hatte der Verwaltungsrat des Europäischen Patentamtes eine neue Regel in der Ausführungsordnung des Europäischen Patentübereinkommens (EPÜ) beschlossen. Laut dieser dürfen weder die Verfahren zur konventionellen Züchtung noch die daraus resultierenden Pflanzen und Tiere patentiert werden. Jetzt kam die Beschwerdekammer des EPA zu der Einschätzung, dass diese neue Regel im Widerspruch zum Wortlaut des EPÜ stehen würde, da dieses nur Patente auf Verfahren, nicht aber auf Pflanzen und Tiere verbieten würde. Damit folgt das Amt den Forderungen der Industrie, die neue Regel ausser Kraft zu setzen. Weitere Patente auf herkömmlich gezüchtete Pflanzen und Tiere könnten folgen. (No Patents On Seeds!, 5.12.18)
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Pro-GVO-Aktivisten haben Bilder von afrikanischen Bauern missbraucht, um für eine Kampagne zur Förderung von gentechnisch verändertem Mais in Tansania zu werben. Die Bilder wurden ohne Erlaubnis der dargestellten Personen ins Internet gestellt. Die Bildunterschriften sind irreführend. Sie verleiten den Leser zum Glauben, dass traditionelle, lokal angepasste Sorten Hunger und Armut verursachen, weswegen es dringend eine Lösung brauche. Diese würden die angeblich dürretoleranten und resistenten GV-Sorten bieten. Jedoch ist genau das Gegenteil wahr: die abgebildeten Personen sind innovative Bauern, die mit gentechnikfreien Sorten profitable Bauernhöfe führen. Ironischerweise zeigt ein anderer Artikel fast zeitgleich, dass das Tansania aktuell mit einem Überschuss an Mais kämpft. Ein perfektes Timing, um die Lügen und den Unsinn der GVO-Propaganda aufzudecken. (GMWatch, 7.12.18/8.12.18)
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Im Zeitalter eines neuen Machtstreits investiert das US-Militär immer wieder in Gentechnik-Projekte, um seine strategische Kriegsführung zu verbessern. Neuerdings sollen Fische und andere Meereslebewesen gentechnisch verändert werden, um feindliche U-Boote zu erkennen und zu verfolgen. Kommen die genmodifizierten Meeresorganismen in Kontakt mit Stoffen wie z.B. Metall oder Kraftstoff, welche auf U-Booten deuten, soll eine bestimmte chemische Reaktion ausgelöst werden. Durch ein elektrisches Signal könne das feindliche U-Boot dann verfolgt werden. Das Projekt bleibt vage. Auf welche Art und Weise die Meeresorganismen genau auf die unnatürlichen Stoffe sensibilisiert werden sollen, ist nicht klar. Trotzdem könnte das Projekt nach Einschätzung von Experten schon in nächsten Jahr angewendet werden kann. (GMWatch, 6.12.18)
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Im Jahre 2009 wurde das Ohne Gentechnik Siegel von der damaligen Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner eingeführt. 2018 - nur 10 Jahre später -erwartet die Lebensmittelwirtschaft gemäss einer Studie des Bundestages mit „Ohne Gentechnik“ Lebensmitteln einen Umsatz von 6,9 Milliarden Euro. Über die Hälfte davon entfällt auf Milchprodukte, gefolgt von Geflügelfleisch und Eiern. Die Befragungen zeigen, wie wichtig den Konsumenten eine klare Kennzeichnung von Lebensmitteln ohne Gentechnik ist. (VLOG, 11.12.18/Lebensmittelpraxis, 11.12.18)
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