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Gentech-News 402/2018
Mittwoch, 24. Oktober 2018
Das amerikanische Verteidigungsministerium forscht an einer Technik, bei der Insekten gentechnisch veränderte Viren auf Pflanzen übertragen sollen. Das 45-Millionen-Dollar-Projekt nennen die Forscher „Insect Allies“. Die Viren, die mit Hilfe von Insekten in die Nutzpflanzen gelangen, sollen eine Veränderung im Genom der Pflanzen auslösen, die beispielsweise zu Resistenzen bei den befallenen Pflanzen führen können. Mit dieser neuartigen Technologie sollen grosse Pflanzenbestände in kürzester Zeit gezielt gentechnisch verändert werden, zum Beispiel bei drohender Dürre. Kritiker warnen jedoch, dass die Technik als Biowaffe missbraucht werden könnte. Die Ausbreitung virustragender Insekten ist ausserdem in der Natur nur schwer zu kontrollieren. Und auch die Auswirkungen auf das Ökosystem infolge eines solchen Eingriffs sind nicht vorhersehbar. (The Guardian, 4.10.18)
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Über die neuen gentechnischen Verfahren wie beispielsweise die Genschere CRISPR/Cas wird zurzeit auf allen Kontinenten diskutiert. Australien und Neuseeland denken laut einem Bericht von „Friends of the Earth“ darüber nach, die neuen gentechnischen Verfahren bei Tieren zu deregulieren. Bereits heute werden Kühe und Schweine in Versuchen mit Gen-Editierung so verändert, dass sie mehr Muskelfleisch ansetzen und Schafe Felle mit längeren Haaren erhalten. Auch an Tieren, die nie geschlechtsreif werden, wird geforscht, da sie so weniger Futter konsumieren. Die Gentech-Tiere wären wohl für die Biotech-Konzerne sowie Landwirte finanziell interessant, doch es drängen sich Sicherheitsbedenken und viele ethische Fragen auf – im Bezug auf Tierschutz, Umwelt aber auch die Lebensmittelsicherheit. (Friends of the Earth, 10.10.18)
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Die pakistanische Regierung möchte in naher Zukunft gentechnisch verändertes Maissaatgut importieren, dem mehrere Resistenzen eingefügt wurden. Die Landwirte, Tierhalter und Saatgutproduzenten befürchten aber eine Verunreinigung ihrer lokalen Maissorten durch Fremdbestäubung. Diverse Interessenvertreter aus dem Landwirtschaftsbereich haben daher die Regierung davor gewarnt, so den Maisanbau im Land zu ändern. Sie seien mit der gentechfreien Ernte zufrieden. Sie befürchten weitreichenden finanziellen Folgen, falls eine GVO-Kennzeichnung nötig würde. Zudem warnen sie vor wirtschaftlichen Einbussen, da gentechnikkritische Länder den Import von pakistanischen Maisprodukten verbieten könnten. (Tribune, 7.10.18)
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Neuseeländische Wissenschaftler kündigten besonders gesunde, rotfleische Äpfel an. Mittels neuer gentechnischer Verfahren wollen sie eine Familie von Proteinen, die MYB-Transkriptionsfaktoren, manipulieren. Diese Proteine können Gene ein- oder ausschalten. Nach der gentechnischen Veränderung sollen mehr rote Pigmente in der gesamten Frucht vorhanden sein, was deren Nährstoffgehalt erhöhen soll. Rotfleischige Äpfel gibt es aber schon lange auch aus konventioneller Züchtung. Für rotfleischige Äpfel müssten die Risiken, welche die gentechnischen Veränderungen mit sich bringen, also nicht in Kauf genommen werden. (GMWatch, 2.10.18)
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Ein Forscherteam der Agroscope in Wädenswil hat ohne Gentechnik eine Apfelsorte gezüchtet, die resistent ist gegen die verbreitete, bakteriell verursachte Krankheit Feuerbrand. Die neue Apfelsorte entstand bereits 1999 durch Kreuzung der beiden Sorten Topaz und Fuji. Dank einer bereits damals vorhandenen Schorfresistenz und geringer Anfälligkeit auf Mehltau wurde die Züchtung weitergeführt. Die Schweizer Sorte, die leuchtend rot ist und ein knackiges Fruchtfleisch mit besonderem Aroma besitzt, erweist sich auch im Ausland als Erfolg und wird bereits in mehreren Ländern angebaut und getestet. (Medienmitteilung Agroscope, 12.9.18)
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Die Gentech-News werden redigiert von Paul Scherer, SAG. Einen Überblick über sämtliche Meldungen, die Referenzen und Hintergrundartikel finden Sie auf unserer Homepage: Gentech-news. Die Ausgaben 1- 293 sind weiterhin auf der Homepage des Blauen-Institut verfügbar.
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