SAG-Podium vom 04.10.2023
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Nanotechnologie
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
EU: Keine Patente auf Pflanzen und Tiere
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Bild: Keine Patente auf Saatgut!
In Europa dürfen keine Patente auf konventionell gezüchtete Pflanzen und Tiere erteilt werden. Dies hat die Grosse Beschwerdekammer des Europäischen Patentamtes (EPA) entschieden. Das Urteil ist ein wichtiger Meilenstein und betrifft auch die Schweiz, da die vom EPA erteilten Patente auch in unserem Land gültig sind.
Kennzeichnung „ohne Gentechnik hergestellt“ – Verwirrung vorprogrammiert
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Lebensmittel tierischer Herkunft dürfen ab dem 1. Juli 2020 mit dem Hinweis „ohne GVO“ gekennzeichnet werden, wenn keine gentechnisch veränderten Pflanzen als Futtermittel verwendet wurden. Die Entscheidung des Bundesrates betrifft Eier, Milch- und Fleischprodukte. Doch die Auslobung ist für den Konsumenten verwirrend. Denn laut neuer Verordnung ist sie auch dann möglich, wenn durch GVO hergestellte Futtermittelzusatzstoffe wie Vitamine den Futtermitteln zugefügt werden.
Internationaler Tag der Biodiversität - Systemwechsel in der Agrar- und Naturschutzpolitik dringend notwendig
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Seit 2000 wird der 22. Mai als Internationaler Tag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt gefeiert. Die aktuelle Pandemielage erhöht die Bedeutung dieses Tages. Denn die masslose Ausbeutung von Land und Wald, das Verschwinden der Arten und der Sortenvielfalt gefährdet nicht nur die Ernährungsgrundlage der Menschheit, sondern auch unsere Gesundheit. Die Zerstörung der natürlichen Lebensräume als Folge menschlicher Tätigkeiten reduziert die Widerstandsfähigkeit natürlicher Ökosysteme und begünstigt so das Überspringen tierischer Erreger auf den Menschen. Auch über diese Zusammenhänge klärt die SAG auf.
Nicht nur in der Corona-Krise, sondern auch in der ökologischen Krise ist Handeln dringend angesagt – nur ein Systemwechsel kann positive Veränderungen bringen.
Welche Faktoren das Umdenken behindern, und wie die 15 Vertragsstaatenkonferenz der Biodiversitätskonvention (COP 15) dazu beitragen könnte, dass Regierungen endlich Verantwortung übernehmen, zeigt ein zum Weltbiodiversitätstag veröffentlichter Beitrag von Pro Natura.
EFSA-Konsultation zu neuer Gentechnik
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Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA führt derzeit eine öffentliche Konsultation zur Risikobewertung von Pflanzen durch, die mit Verfahren der neuen Gentechnik (Genome Editing) generiert werden. Dabei befasst sich die EFSA mit Veränderungen des Erbgutes, die mit Hilfe von Genscheren wie CRISPR/Cas herbeigeführt werden, bei denen aber keine zusätzlichen Gene in das Erbgut eingefügt werden. Testbiotech kommt zu der Einschätzung, dass der veröffentlichte Entwurf erhebliche Mängel aufweist, weil er zahlreiche relevante Publikationen und wissenschaftliche Erkenntnisse ausser Acht lässt.
Pandemien als Folge der hochindustrialisierten Landwirtschaft
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- Kategorie: Neue gentechnische Verfahren
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Aktuell stellt die Corona-Krise unser gewohntes Leben auf dem Kopf. Aber nicht nur unsere täglichen Abläufe sind dadurch beeinträchtigt. Die Krise ruft allgemein zum Umdenken auf: auch in den Bereichen Wirtschaft, Landwirtschaft und Naturschutz braucht es einen Systemwechsel, warnen Wissenschaftler. Denn heute gleicht unsere Erde einer grossen industriellen Agrarfabrik. Land und Wälder werden masslos ausgebeutet, was zum Zusammenbruch ganzer Ökosysteme führt. Die Praktiken der hochindustriellen Nahrungsmittelproduktion gefährden die Menschheit und tragen wesentlich zur Ausbreitung schwerer Pandemien bei. Die Stärkung des Vorsorgeprinzips, effektive Naturschutzmassnahmen zur Erhaltung vielfältiger Ökosysteme sowie die Stärkung agrarökologischer Ansätze könnten Abhilfe schaffen.
Irreführende Medienkommunikation von Agroscope zu Risiken von Gene-Drives
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Die Larven der invasiven Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) zerstören reifende Früchte von innen. Gene Drives sollen helfen, den Schädling auszumerzen. Bild: Wikimedia Commons
Die Risikobeurteilung für Gene Drives, eine der gefährlichsten Anwendungen der synthetischen Biologie, steckt noch in den Kinderschuhen. Gene-Drive-Organismen (GDO) wurden für die aggressive Verbreitung künstlich beigefügten Gene in natürlichen Populationen konzipiert. Eine Vorhersage, wie sie sich auf natürliche Ökosysteme auswirken, ist angesichts deren Komplexität praktisch nicht möglich. Anhand bereits vorhandener Erfahrungen mit anderen Verfahren der biologischen Schädlingsbekämpfung liefert ein neuer in der Fachzeitschrift Environmental Science and Policy publizierter Artikel einen Ausgangspunkt dafür, worauf bei der Risikobeurteilung geachtet werden soll. Bedauerlicherweise weckt eine Medienmitteilung der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Agroscope, Mitverfasserin des besagten Artikels, fälschlicherweise einen anderen Eindruck. Die Risiken würden sich nicht von denjenigen anderer bereits etablierter biologischen Schädlingsbekämpfungsmethoden unterscheiden, die auf der Freisetzung von lebenden Organismen beruhen, schreibt Agroscope. Doch gerade bei einer Technologie, bei welcher die Ausbreitung der veränderten Gene zur Strategie wird, ist dies eine gefährliche Verharmlosung. Gene Drives besitzen ein bisher unbekanntes Ausbreitungs- und Wirkungspotenzial. Die von Agroscope verbreitete Botschaft steht zudem im Widerspruch zur Kernaussage des Artikels: nämlich, dass die Entwicklung wissenschaftlich fundierter Risikomanagementstrategien unerlässlich ist für einen sicheren, dem Vorsorgeprinzip entsprechenden Umgang mit der Technologie und dass dazu noch wenig Wissen vorhanden sei.