Tage der Agrarökologie
Ausstellung: Vielfalt statt Gentechnik
Im Rahmen der «Tage für Agrarökologie» kreieren wir einen offenen Raum, in dem wir zum Dialog über Vielfalt und Gentechnik einladen.
Für eine Welt ohne Gentechnik
IBAN: CH07 0900 0000 8000 0150 6
Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
23.7.2012 / Europa
EU-Kommissar John Dalli. Die Agro-Gentechnik-Politik der EU steckt in der Sackgasse. Bild: http://ec.europa.eu
Vermutlich wird es in diesem Jahr keine neuen Anbauzulassungen für Gentech-Pflanzen in der EU geben. Die Europäische Kommission hat die Dossiers für die drei schädlingsresistenten Gentech-Mais-Sorten MON810, Bt11 und 1507 an die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA zurückgewiesen. Christoph Then von Testbiotech meint dazu: «Wir sehen diesen Schritt als ein erstes Signal der EU Kommission, dass die vorliegende Risikobewertung von Gentechnikpflanzen erheblich verbessert werden muss. Wäre die EFSA ehrlich, würde sie zugeben, dass man nicht einmal genau weiss, wie viel Insektengift diese Pflanzen produzieren. Nachdem die Gentechnikexperten der EFSA in den letzten Jahren offensichtliche Probleme mit ihrer Unabhängigkeit hatten, werden jetzt bereits abgeschlossene Gutachten erneut auf den Prüfstand gestellt. Es gibt aber begründete Zweifel daran, dass die EFSA jetzt tatsächlich kritischer prüfen wird.» Die EFSA wird immer wieder dafür kritisiert, dass sie sich in ihren Gutachten ausschliesslich auf Industriestudien beruft und unabhängige Forschungsergebnisse ignoriert.
externer Link: Testbiotech22.6.2012 | Nanotechnologie
C60-Fulleren in kristalliner Form. Bild: de.wikipedia.org
500 Firmen in 30 Ländern produzieren heute Nanomaterialien. Allein in der EU sind 300'000 – 400'000 Arbeitsplätze involviert. Im Rahmen einer Literaturrecherche der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz (EU-OSHA) wurde festgestellt, dass an Arbeitsplätzen, wo mit Nanomaterialien gearbeitet wird, erhebliche Mängel hinsichtlich des Bewusstseins über mögliche Risiken beim Umgang mit den Nanomaterialien bestehen. So sind nach EU-OSHA 75% der Arbeitnehmenden nicht einmal bewusst, dass sie mit Nanomaterialien arbeiten. Auch die Risikokommunikation am Arbeitsplatz lasse sehr zu wünschen übrig.
20.6.2012 | Koexistenz
Der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Gerd Sonnleitner, sieht in der Agro-Gentechnik keine Option für die vom Bauernverband vertretenen Landwirte. Auch müsse akzeptiert werden, dass die Mehrheit der Bevölkerung die Agro-Gentechnik ablehne. Zudem äusserte Sonnleitner Kritik an der Koexistenz: «Der Streit über Sicherheitsabstände ist eine Scheindebatte ohne jede Relevanz für die Praxis» und betonte: «Wir raten unseren Mitgliedern auch wegen der Haftungsfrage ab, solche Pflanzen anzubauen.»
Logo des Rates der Europäischen Union. Bild: de.wikipedia.org
Im EU-Gentechnikrecht werden Bewilligungen für den Anbau von Gentech-Pflanzen weiterhin in Brüssel bestimmt und sind unmittelbar EU-weit gültig. Eine Selbstbestimmung der EU-Mitgliedsaaten ist im Umweltministerrat gescheitert. Deutschland Frankreich, Grossbritannien und Belgien blockierten den Vorschlag der Dänischen Ratspräsidentschaft. Mitgliedstaaten können somit keine Ausnahmen aus politischen Gründen erwirken. Sie müssen wie bisher die Sicherheit einer Gentech-Pflanze in Frage stellen, um auf dem eigenen Territorium ein Anbauverbot zu bewirken. Es ist noch unklar, ob Zypern, das ab Juli den Vorsitz der EU-Ratspräsidentschaft für sechs Monate übernimmt, das Thema weiter verfolgen wird.