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Gentechfrei Magazin 123
Biotechnologische Hilfsstoffe in der Landwirtschaft - Kommen bald Gentech-Mikroben auf die Felder?
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
Protected Site von Agroscope in Zürich Reckenholz
Das Institut für Pflanzen- und Mikrobiologie der Universität Zürich hat Freisetzungsversuche mit gentechnisch verändertem Mais und gentechnisch veränderter Gerste geplant und dazu zwei Gesuche beim Bundesamt für Umwelt (BAFU) eingereicht. Die Feldversuche sollen vom Frühling 2019 bis Herbst 2023 dauern und beide auf der Protected Site von Agroscope in Zürich Reckenholz durchgeführt werden.
Bild: Clipdealer
Laut der Pressemitteilung von Testbiotech hat sich die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA für die Zulassung weiterer umstrittener gentechnisch veränderter Maissorten der Firma Bayer (Monsanto) ausgesprochen. In ihren aktuellen Bewertungen vom Januar 2019 geht es um zwei Zulassungsanträge für Mais, bei dem durch mehrere Kreuzungen verschiedene gentechnisch veränderte Eigenschaften kombiniert wurden. Im Ergebnis sind die Pflanzen gegenüber bis zu vier Wirkstoffgruppen von Herbiziden (Glyphosat, Glufosinat, 2,4-D und AOPP) resistent und produzieren bis zu sechs Insektengifte. Die Zulassungsanträge beziehen sich auf alle Länder der EU, die Schweiz ist davon nicht betroffen.
Bild: Clipdealer
Am 31. Januar hat das Europäische Parlament mit grosser Mehrheit mehrere Resolutionen gegen die Zulassung von gentechnisch verändertem Mais, Raps und Baumwolle angenommen. Die Anträge wurden von einer überparteilichen Gruppe von Abgeordneten eingebracht, initiiert von der Fraktion der Grünen. Das Parlament spricht sich für höhere Standards bei der Zulassungsprüfung und für die Stärkung der demokratischen Spielregeln bei der Entscheidungsfindung aus.
Bild: Clipdealer
Eine neue Studie von Forschenden des Salk Institute in den USA zeigt, dass der GV-Transformationsprozess in Pflanzen auf genetischer und epigenetischer Ebene ausserordentlich schädlich ist. Die Forscher fanden heraus, dass das Einbringen neuer Gene mit dem Bakterium Agrobacterium tumefaciens als Fähre zu schwerwiegenden unbeabsichtigten Effekten im Genom der Pflanze führt. Die Autoren untersuchten vier verschiedene GV-Linien der Acker-Schmalwand (Arabidopsis thaliana), die in Forschungslaboren standardmässig als Modellpflanze eingesetzt wird.
Bild: Institut für Neurowissenschaften der chinesischen Akademie der Wissenschaften/Xinhua
Nach dem Skandal um den chinesischen Forscher, der im November die erste Geburt genmanipulierter Babys verkündete, sorgt China wieder für Schlagzeilen. Dort haben Forscher das Genom eines Javaneraffens im frühen Embryonalstadium mithilfe der Genschere Crispr/Cas9 verändert und diesen gleich fünf Mal geklont. Alle geklonten Versuchsäffchen zeigen Veränderungen des zirkadianen Rhythmus sowie Verhaltensauffälligkeiten auf und sollen der Erforschung von Schlafstörungen und Depressionen dienen.
Bild: Greenpeace
In den letzten Jahren hatte das Europäische Patentamt (EPA) rund 200 Patente auf Kulturpflanzen wie Tomaten, Brokkoli, Paprika und Salat erteilt, die konventionell und ohne Einsatz von Gentechnik gezüchtet wurden. Nach öffentlichen Protesten wurden derartige Patente im Juni 2017 durch einen Beschluss der Vertragsstaaten des EPA verboten, der auch von der EU Kommission und dem EU Parlament unterstützt wurde. Doch dieses Verbot steht auf der Kippe, nachdem der Konzern Syngenta Ende Jahres 2018 in einer Verhandlung um ein Patent auf Paprika überraschend gewonnen hatte.