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Gentechfrei Magazin 123
Biotechnologische Hilfsstoffe in der Landwirtschaft - Kommen bald Gentech-Mikroben auf die Felder?
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
Eine neue CRISPR-Variante verändert das Erbgut an vielen Stellen gleichzeitig. Bild: Clipdealer
Eine Forschungsgruppe an der ETH Zürich hat eine Variante der Genschere CRISPR/Cas entwickelt, die es erstmals ermöglicht, viele Gene gleichzeitig zu verändern. Damit könnten ganze Gennetzwerke in einem Schritt beeinflusst werden. Forschende versprechen sich bereits viel von der neuen Technologie. Zu möglichen Nebeneffekten und Risiken wird aber geschwiegen.
Neue Gentechnik fördert Marktkonzentration in der Züchtung. Bild: Shutterstock
In der Diskussion um die Einführung von Genome Editing in der Züchtung wird immer wieder argumentiert, dass die neuen Gentechnikverfahren billiger seien als die bisherigen und deswegen auch von kleineren Unternehmen eingesetzt werden könnten. Dass die neuen Verfahren, bei denen u. a. Nukleasen wie CRISPR/Cas9 eingesetzt werden, ebenso patentiert werden wie die damit manipulierten Pflanzen und Tiere, wird dabei gerne verschwiegen.
Tierzuchtkonzerne sehen grosses Marktpotential bei hornlosen Kühen. Bild: Clipdealer
Die neuen Gentechnikverfahren sind nicht so präzise wie behauptet. Nach Untersuchungen von MitarbeiterInnen der U.S. Food and Drug Administration (FDA) werden beim Einsatz von neuen Gentechnikverfahren an Tieren fehlerhafte Veränderungen des Erbgutes oft übersehen. Die FDA hatte Genom-Analysen von Rindern ausgewertet, die gentechnisch so verändert sind, dass ihnen keine Hörner wachsen. Die Tiere wurden von der Firma Recombinetics entwickelt und zum Patent angemeldet.
Bild: Shutterstock
Die Weltnaturschutzunion IUCN hat im Mai 2019 einen Bericht zur Beurteilung der synthetischen Biologie veröffentlicht. Nun kritisieren Experten internationaler Organisationen in einem offenen Brief an den IUCN Rat die fehlende Berücksichtigung kritischer Stimmen. Unter den vielen Unterzeichnenden befindet sich auch die SAG.
Ausschnitt aus der Infobroschüre von IFOAM
Die Non-Profit-Organisation IFOAM (International Federation of Organic Agriculture Movements) ist eine Vereinigung von über 800 gemeinnützigen Organisationen mit dem Ziel einer weltweiten Einführung ökologischer, sozialer und ökonomisch vernünftiger Systeme, die auf den Prinzipien der ökologischen Landwirtschaft beruhen. IFOAM setzt sich daher auch für eine Regulierung von gentechnisch veränderten Organismen und die Erhaltung der genetischen Vielfalt der Pflanzen ein.
Gentechnisch veränderte Bäume lösen weltweit Widerstand aus. Bild: Stop GE Trees
Seit zwei Jahrzehnten wehren sich Land- und Forstwirte, Ökologen und Agronomen gegen den Anbau von gv-Bäume. Allein in den letzten Jahren haben rund eine halbe Million Menschen verschiedene Petitionen unterschrieben, die ein vollständiges Verbot gentechnisch veränderter Bäume fordern. Auch die Vereinten Nationen warnen vor den Gefahren von GE-Bäumen und der Forest Stewardship Council (FSC) schliesst die Zertifizierung von gv-Bäumen aus. Im Vorfeld einer Konferenz der International Union of Forest Research Organizations (IUFRO) zu Biotechnologie bei Bäumen rufen nun Organisationen aus allen Teilen der Welt zum gemeinsamen Widerstand gegen die Forschung und Entwicklung von gentechnisch veränderten Bäumen aufgerufen.