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Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
30.04.2014 | Patente
Bonobos, eine Unterart der Schimpansen, sind in den Wäldern des Kongos heimisch. Bild: Uryadnikov - Fotolia
Fast ein Dutzend Organisationen haben gemeinsam Einspruch gegen ein europäisches Patent der australischen Firma Bionomics eingelegt. Die Firma beansprucht Gene, die aus dem menschlichen Körper isoliert wurden und an der Entstehung von Krebs beteiligt sind. Laut Patent sollen mit diesen Genen Schimpansen und verschiedene andere Säugetierarten wie Schweine, Schafe, Hunde und Katzen manipuliert werden. Die Tiere hätten dann ein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken und sollen in Tierversuchen eingesetzt werden. Bionomics hält bereits drei europäische Patente auf gentechnisch veränderte Schimpansen, weitere Patente sind angemeldet. Vor 40 Jahren erschien die erste Publikation, die zeigte, dass es möglich ist, Säugetiere gentechnisch zu manipulieren. In der Schweiz waren 2012 rund 22 Prozent der Versuchstiere (rund 130'000 Nagetiere und Fische) gentechnisch verändert. In Europa wurden bereits rund 1500 Patente auf gentechnisch veränderte Tiere erteilt. "Diese Patente sind ein wirtschaftlicher Anreiz für immer mehr Tierversuche. Es ist höchste Zeit ist für einen Kurswechsel. Wir verlangen Respekt im Umgang mit Tieren. Dies gilt ganz besonders für den Umgang mit Menschenaffen, von denen angenommen wird, dass sie über ein menschenähnliches Bewusstsein verfügen“, fordert Christoph Then von Testbiotech.
25.04.2014 | Freisetzung
Tigermücken sind die wichtigsten Überträger des Dengue-Fiebers. Bild: Gathany
In einer Stadt im brasilianischen Bundesstaat Bahia hat der britische Konzern Oxitec die grössten je freigesetzten Schwärme von gentechnisch veränderten Insekten in die Umwelt entlassen. Bei den Insekten handelt es sich um Tigermücken. Diese sind die wichtigsten Überträger des Dengue-Fiebers. Zuvor hatte Oxitec bereits in Panama Millionen von Moskitos freigesetzt. Beim Dengue-Fieber kann es in seltenen Fällen zu inneren Blutungen mit lebensbedrohlichen Folgen kommen, doch in den meisten Fällen ist der Krankheitsverlauf mild. Im Vorfeld der neusten Freisetzungen hatten mehrere Organisationen vergeblich vor den unabsehbaren Risiken gewarnt und die brasilianischen Behörden aufgefordert, keine Zulassung für die Freisetzung zu erteilen, bevor umfassende Studien zu den Risiken vorliegen. Es gebe keine Daten, die aufzeigten, dass die gentechnisch veränderten Mücken die Ausbreitung von Dengue verringern, kritisiert Gabriel Fernandes von der brasilianischen Organisation AS-PTA. Kritik kommt auch von Dr. Helen Wallace, Direktorin der britischen Gruppe GeneWatch. Sie beurteilt die Insekten als ineffektiv und riskant. Denn eine Freisetzung könne nicht mehr rückgängig gemacht werden, falls etwas schief laufe.
15.04.2014 | Lebensmittel
Zu Ostern könnten bereits Eier von Hühnern, die mit Gentechsoja gefüttert wurden, im Osternest landen. Bild: S.H.exclusiv - Fotolia
Über 75 Prozent der deutschen Konsumentinnen und Konsumenten sind gegen den Einsatz von gentechnisch veränderten Futtermitteln beim Geflügel. Dies ergab eine Umfrage des Forsa-Institutes im Auftrag von Greenpeace. Der Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft ZDG hatte im Februar angekündigt, wieder genmanipuliertes Soja zur Fütterung von Hühnern einzusetzen. Denn gentechfreies Soja sei nicht mehr in genügender Menge verfügbar. Dem widersprechen brasilianische Sojaproduzenten. Brasilien ist der wichtigste Lieferant für gentechfreies Soja. Im Vergleich zur Vorsaison gab es nach Angaben des brasilianischen Verbandes der Produzenten gentechnikfreier Soja (Abrange) zehn Prozent mehr gentechnikfreie Soja. Die grünen Agrarminister von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen forderten in einem Schreiben an den Verband der Geflügelwirtschaft, der Entscheid solle rückgängig gemacht werde. Es liege nicht am fehlenden gentechfreien Soja sondern viel mehr am zunehmenden Preisdruck bei der Nahrungsmittelproduktion.
14.4.2014 | Nanotechnologie
Versicherungen müssen sich dem Thema Nanotechnologie stellen. Bild: fotoliaxrender - Fotolia
Die Zurich Versicherung erkennt im Bereich der Nanotechnologien Versicherungsrisiken. Diese liegen namentlich in den Bereichen Arbeitgeber- und Produktehaftpflicht sowie Managerhaftpflicht und Umweltschädigung. Die Versicherung stuft die Nanotechnologie als ein „emerging risk“ ein. Damit sind Risiken von morgen gemeint. Durch Technologien, die Gefahren bergen, die noch schwer einzuschätzen sind. Eindeutige Nachweise von Langzeitrisiken oder Ursache-Wirkung-Beziehungen sind bei emerging risks oftmals noch nicht möglich. Die Zurich schreibt, dass Nanopartikel viele eigenartige Qualitäten haben. Die Nanomaterialien seien bereits vielfach in Anwendung, die Risiken seien aber weitgehend unbekannt. Man wisse zum Beispiel nichts über Langzeiteffekte, wenn sich diese Nanopartikel im Körper akkumulieren oder zu grösseren Partikeln agglomerieren.
09.04.2014 | Saatgut
Hartweizen wird vor allem für die Herstellung von Pasta verwendet. Bild: Rastrojo
PSB ist einer der ältesten Saatguthersteller in Italien und führend in der Zucht von Hartweizen. Nun wird das Traditionsunternehmen von Syngenta übernommen. Der Basler Agrarkonzern, weltweit führender Anbieter von Getreidesaatgut, war bislang vor allem im Bereich Weichweizen und Gerste stark. Mit Hartweizen, der für die Herstellung von Pasta verwendet wird, dringt Syngenta in einen Markt mit geschätztem Potential von 16 Milliarden Dollar ein. Auf etwa 330'000 Hektaren werden die Hartweizensorten von PSB bislang angebaut. Über das weltweite Netzwerk von Syngenta soll diese Fläche nun ausgedehnt und so die steigende Nachfrage nach Hartweizen befriedigt werden. Den PSB-Standort in der Nähe von Bologna will Syngenta zum Kompetenzzentrum für Hartweizenzüchtung aufbauen.
28.03.2014 | Inverkehrbringen
Bereits 50 Prozent des in Südafrika angebauten Mais ist gentechnisch verändert. Bild: nature - Fotolia.com
Monsanto muss in Südafrika eine Radio-Werbung für Gentech-Pflanzen einstellen. Der Agrokonzern hatte in einem Radiospot behauptet, mit Gentechkulturen könnten höhere Erträge mit weniger Ressourcen erzielt werden, die Umwelt dank geringerem Pestizideinsatz geschont und der Ausstoss von Treibhausgasen verringert werden. Gegen diese Darstellung hatte das African Centre for Biosafety (ACB) Beschwerde eingereicht. Die Behörden hatten Monsanto daraufhin aufgefordert, wissenschaftliche Beweise für ihre Behauptung vorzulegen. Doch die von Monsanto eingereichten Unterlangen reichten den Behörden nicht, da es sich nicht um Studien von unabhängigen Experten handelte, wie dies das südafrikanische Gesetz vorschreibt. Südafrika rangiert mit einer Gesamtfläche von 2.9 Mio Hektaren Gentech-Kulturen an achter Stelle der weltweit 27 Länder, welche gentechnisch veränderte Pflanzen anbauen.