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Viele Tierarten würden im Falle einer Freisetzung der gentechnisch veränderten Amerikanischen Kastanie mit ihr interagieren. Direkte Auswirkungen auf Tiere könnten sich aus dem Verzehr von Pollen, Nüssen, Blättern und anderen Teilen des Baumes ergeben. Indirekte Auswirkungen könnten sich auch aus der Störung des Lebensraums ergeben, wenn der wieder eingeführte Waldriese andere Bäume verdrängt, die sich seit seinem Verschwinden in den nordamerikanischen Wäldern etabliert haben. Noch gibt es aber grosse Wissenslücken auf dem Gebiet der Waldökosysteme. Jüngste Forschungsprojekte haben hochkomplexe Abhängigkeiten, Rückkopplungsschleifen und Kommunikationsnetze zwischen und unter den Waldarten offenbart. Die Einführung gentechnisch veränderter Bäume würde diese unglaubliche Komplexität um unzählige Variablen erhöhen.

Für die Herstellung von Laborfleisch müssen aus dem Tier (z. B. einem Rind) Stammzellen gewonnen werden. Diese werden einem Nährmedium zugefügt, sodass sich die Zellen vermehren können. Das Nährmedium beinhaltet neben Zucker, Mineralien und Vitaminen auch Wachstumsfaktoren. Diese entstammten ursprünglich meistens fetalem Kälberserum. Dafür wurde einem ungeborenen Kalb im Bauch der Mutter Blut entnommen. Da dies aufwendig ist und zum Tod des Kalbes führt, werden Wachstumsfaktoren heute meistens in Bioreaktoren, durch GVO (Bakterien, Pilze, Pflanzen, aber auch Fruchtfliegen) hergestellt und anschliessend von den Herstellerorganismen gereinigt.

Der Weltagrarbericht wurde 2008 vom Weltagrarrat (International Assessment of Agricultural Knowledge, Science and Technology for Development, Abk. IAASTD) veröffentlicht. Der Bericht fordert insbesondere eine Ausdehnung der ökologischen Landwirtschaft beziehungsweise agrarökologischer Methoden und die Förderung von Kleinbauern. Die Agrogentechnik, Agrochemie und Patentierbarkeit von Saatgut werden kritisch hinterfragt.