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Pollen und Samen können mithilfe von Wind und Tieren weite Strecken zurücklegen. Eine Kiefer produziert beispielsweise rund 100 Millionen Pollenkörner pro Tag, und es wurde festgestellt, dass Kiefernpollen bis zu
610 Meter hoch in die Atmosphäre aufsteigen können und mehr als 41
Kilometer weit über das Wasser bis zu abgelegenen Inseln verfrachtet wurden. Langlebige Bäume produzieren über Jahrzehnte hinweg Pollen und Samen. Darüber hinaus sind einige Bäume, wie zum Beispiel die Pappel, in der Lage, sich ungeschlechtlich durch vegetative Vermehrung auszubreiten.

Bei der Kreuzungszüchtung werden Pflanzen verschiedener Linien miteinander gepaart. Das Ziel: die unterschiedlichen Eigenschaften der Elternlinien zu einem neuen Genotyp mit Vorteilhaften Eigenschaften zu kombinieren. Durch die anschliessende Auslese und weitere Kreuzungen entstehen erblich konstante Populationen, die sich für die Weitervermehrung eignen.

Die gentechnische Veränderung von Nutzpflanzen wird von ihren Befürwortern häufig als Fortsetzung des uralten Prozesses der Domestikation und der klassischen Kreuzungszüchtung angepriesen und als „neue Züchtungstechniken“ bezeichnet, um die Öffentlichkeit für ihre Produkte zu gewinnen. Doch zwischen Gentechnik und klassischer Züchtung bestehen bedeutende Unterschiede. Nicht nur in den biologischen und soziopolitischen Prozessen, durch welche die Veränderung erfolgt, sondern auch in der Eingriffstiefe sowie in den Auswirkungen auf die Agrobiodiversität und die Saatgutsouveränität.

Eine Kulturpflanze ist eine Nutz- oder Zierpflanze, die ursprünglich aus einer Wildform durch gezielte Auslese und Züchtung vom Menschen angebaut und kultiviert wird. Die Kulturpflanzen weisen im Vergleich zur Wildform typische Veränderungen auf, die meisten sind zum Beispiel deutlich grösser als ihre Wildform. Die Äpfel, die wir heute essen, sind zum Beispiel durch zahlreiche Kreuzungen aus Wildäpfeln entstanden, deren Heimat in Asien liegt. Hätten nicht schon die alten Römer die Äpfel «in Kultur genommen», müssten wir uns noch heute mit dem kleinen, sauren Holzapfel begnügen.

Das Wort Kontamination (lat. contaminatio = Berührung) bedeutet «Verunreinigung», «Verschmutzung ». In der Umweltbiologie versteht man unter Kontamination die Verunreinigung von Böden, Luft, Wasser oder Lebensmitteln. In Zusammenhang mit gentechnisch veränderten Pflanzen meint man mit Kontamination meistens entweder die Verunreinigung eines Feldes mit Gentech-Pflanzen (zum Beispiel durch Pollenflug), oder die Verunreinigung von Warenflusswegen mit gentechnisch veränderten Organismen.

Man könnte auch von der Gentechnik 1.0 und der Gentechnik 2.0 sprechen. Vereinfacht gesagt, wurden bei der Gentechnik der ersten Generation Pflanzen gentechnisch verändert, indem man in die Zellen einzelne Gene «eingeschossen» hat. Diese Gene stammten meist von anderen Arten (zum Beispiel ein Gen des Bacillus thuringiensis, siehe Kategorie B). Man spricht deshalb von Transgenetik: man transferiert Gene über die Artgrenzen hinweg. Bei dieser Gentechnik ist es vom Zufall abhängig, an welcher Stelle im Genom der Zielpflanze das neue «eingeschossene» Gen (zB. des Bakteriums) eingebaut wird. Bei der neuen Gentechnik (zB. Crispr/Cas9) führen die Molekularbiologen eine Art Schneidwerkzeug in den Zellkern ein und manipulieren direkt an einer ausgewählten Stelle der DNA. Die Gentechlobby sagt, man könne damit Veränderungen so präzise durchführen, dass sie sich von natürlichen Mutationen nicht unterscheiden würden. Studien haben aber gezeigt, dass das Verfahren auch unbeabsichtigte Effekte auslöst.