Tage der Agrarökologie
Ausstellung: Vielfalt statt Gentechnik
Im Rahmen der «Tage für Agrarökologie» kreieren wir einen offenen Raum, in dem wir zum Dialog über Vielfalt und Gentechnik einladen.
Für eine Welt ohne Gentechnik
IBAN: CH07 0900 0000 8000 0150 6
Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
Corporate Europe Observatory (CEO) ist eine Forschungs- und Kampagnengruppe, die sich dafür einsetzt, den privilegierten Zugang und Einfluss, den Konzerne und ihre Lobbygruppen bei der Gestaltung der EU-Politik geniessen, aufzudecken und in Frage zu stellen. Auch zu den neuen Gentechnikverfahren hat CEO grosse Mengen an Dokumenten durch Informationsfreiheitsanfragen an die Europäische Kommission und an die belgische und niederländische Regierung erhalten und diese mit investigativen Journalistinnen und Jounalisten geteilt. Alle Dokumente sind online verfügbar.
Cash Crops (englisch für Geld- Ackerfrüchte) ist ein Begriff aus der Agrarökonomie. Er bezeichnet Kulturpflanzen, deren Anbau in einer Region die höchsten Gewinne bringt, zum Beispiel Weizen, Mais, Reis, Bananen oder Tabak. Die Gewinnaussichten dieser Kulturen führen dazu, dass weniger lukrative oder vom Markt geringer nachgefragte Pflanzen verdrängt werden und hauptsächlich diese Cash Crops angebaut werden: Oft in Monokulturen mit Einsatz von Dünger und Pestiziden, was zur Belastung der Böden und zu einem Schwund der Agrobiodiversität führt.
Chromosomen sind die Träger des Erbguts eines Organismus. Sie befinden sich im Zellkern. Chromosomen bestehen aus einem langen doppelten DNA-Strang, der mithilfe von Proteinen (sog. Histonen) zusammengehalten wird. Wenn keine Zellteilung stattfindet, ähneln die Chromosomen einer Perlenkette. Nur in diesem Zustand ist die DNA zur Regulation fähig, d.h. die DNA kann abgelesen und in RNA umgeschrieben werden. Während der Zellteilung verändert sich die Form der Chromosomen: Die Perlenkette wird mehrfach spiralig aufgewickelt, sodass sie auch im Lichtmikroskop erkennbar wird. Ein Chromosom enthält mehrere hundert bis mehrere tausend Gene. Die Gesamtheit aller Chromosomen einer Zelle bezeichnet man als Chromosomensatz. Die Anzahl der Chromosomen ist von Art zu Art verschieden (beim Menschen sind es 46 Chromosomen pro Körperzelle).
Mit dem im Jahre 2012 entwickelten Werkzeug, das bereits auf der ganzen Welt unter der Abkürzung Crispr/Cas9 bekannt ist, können Forschende im Erbgut von Lebewesen Gene gezielt ausschalten, verändern, entfernen oder hinzufügen. Die Funktionsweise schauten die Entwicklerinnen der Natur ab. Bakterien nutzen sie, um sich gegen Vireninfektionen zu wehren. Das Werkzeug besteht aus einer Art Lupe für die Suche und einer Genschere. Die Spezialistinnen erklären den Laien die Funktionsweise oft mit dem Vergleich zu einem Textbearbeitungsprogramm: So wie in einem Word-Dokument ein bestimmtes Wort mit der Suchfunktion gefunden, ausgeschnitten und durch einen neuen Text ersetzt werden kann, sei es möglich auch im Erbgut, das aus Milliarden von «Textbausteinen» bestehe, DNA-Sequenzen zu suchen, löschen, verändern oder durch einen neuen «Baustein» zu ersetzen. Doch der Vergleich hinkt: Lebewesen sind keine Computer und reagieren nicht wie eine Programm.
Externer Link: Crispr/Cas9 und anderen neue gentechnische Verfahren
Das Chikungunyafieber ist ein Virus, das von Mensch zu Mensch durch den Biss von infizierten Mücken wie Aedes aegypti und Aedes albopictus übertragen wird. Das Virus ist seit 1952 nach einem Ausbruch in Tansania bekannt. Es wurde seither in über 60 Ländern in Asien, Afrika, Europa und Amerika nachgewiesen. Chikungunya führt innerhalb von zwei bis vier Tagen nach der Infizierung zu einem plötzlichen Fieberanfall und kann Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Kopfschmerzen verursachen. Chikungunya führt nicht oft zum Tod, aber die Gelenkschmerzen können chronisch werden.
Das Cartagena-Protokoll über die biologische Sicherheit ist das erste völkerrechtliche Instrument, das sich gezielt mit dem Schutz der Umwelt und Gesundheit bei der Verwendung von gentechnisch veränderten Organismen befasst. Das Protokoll, das im Jahre 2000 in Montreal verabschiedet wurde, soll gewährleisten, dass gentechnisch manipulierte lebende Organismen, die für Umwelt und Gesundheit gefährlich sein könnten, sicher transportiert und genutzt werden. Das Protokoll schreibt zum Beispiel vor, dass Länder, die lebende Gentech-Organismen in ein anderes Land exportieren und dort freisetzen wollen, ein bestimmtes Informations- und Entscheidungsverfahren einhalten müssen. Sie sind verpflichtet, dem Empfängerland alle Informationen zugänglich zu machen, die für eine Sicherheitsbewertung erforderlich sind. Das Empfängerland kann die Einfuhr verbieten, wenn plausible Zweifel an der Sicherheit für Umwelt, biologische Vielfalt und menschlicher Gesundheit bestehen. Anders als bei den Freihandelsabkommen ist für ein Verbot keine fundierte wissenschaftliche Beweisführung nötig. 159 Staaten und die EU haben das Protokoll anerkannt. Nicht unterzeichnet haben unter anderem die USA und Australien. Die Schweiz hat das Protokoll von Cartagena 2002 ratifiziert.