Agrarökologie ist gleichzeitig Wissenschaft, Praxis und Bewegung und zielt auf den dringend benötigten Wandel zu gesünderen Ernährungssystemen ab, die sowohl nachhaltig als auch produktiv sind. Dabei werden wissenschaftliches Denken, indigenes Wissen sowie moderne Managementsysteme zusammengeführt, um Ernährungssicherheit, Lebensgrundlagen, biologische Vielfalt und den Ressourcenschutz zu verbessern. Die Agrarökologie basiert auf der Vielfältigkeit der landwirtschaftlichen Systeme und strebt die Erhaltung von lokalem Saatgut und Nutztierrassen, verbesserte Bodenfruchtbarkeit und Wasserrückhaltung sowie die Wiederverwertung von Nährstoffen und Energie an. Die Abhängigkeit von externen Inputs wird vermindert. Die Agrarökologie räumt dem Zugang zu Land, gesunden und nachhaltigen Nahrungsmitteln und menschenwürdiger Arbeit Vorrang ein. Die Schweiz spielt unter anderem wegen ihrer führenden Forschungsstellen in agrarökologischen Ansätzen und Erfahrungen in Gestaltung nachhaltiger Produktionssysteme bei Ausbau der Agrarökologie eine Vorreiterrolle. Sie plant Initiativen zur Förderung von leistungsstarken agrarökologischen Ansätzen, welche in die heute üblichen Landwirtschaftssysteme integriert werden sollen, um zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der UNO massgeblich beizutragen. UN-Organisationen, Regierungen (Schweiz: DEZA, SECO, BLW), Impact-Investoren, Stiftungen und zahlreiche weitere Akteure unterstützen agrarökologische Bewirtschaftungssysteme weltweit. Solche sind beispielsweise Agroforstwirtschaft und Permakultur.