Nanotechnologie

1.7.2011 | Nanotechnologie

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Silizium-Atome im Rasterkraftmikroskop.
Bild: Hans Joseph Hug, www.nanoscience.ch

Das Nationale Forschungsprogramm „Chancen und Risiken von Nanomaterialien“ (NFP 64) soll dazu beitragen, sowohl die Chancen als auch die Risiken der künstlichen Nanomaterialien für die menschliche Gesundheit, die Umwelt und die natürlichen Ressourcen zu identifizieren. Die Forschungsprojekte im Nationalen Forschungsprogramm NFP 64 haben Anfang 2011 begonnen. Nun wird das NFP 64 in den folgenden Anwendungsgebieten ein zweites Mal ausgeschrieben (insgesamt 2 Millionen Franken mit Eingabefrist bis 1.12.2011): Lebensmittel und Lebensmittelverpackungen, Konsumgüter, Energie, Bauwesen und Projekte mit hohem Risiko/hohem Potenzial über innovative Nanomaterialien. Der Grund für die zweite Ausschreibung liegt darin, dass ein Grossteil der bereits eingereichten Projekte in die Bereiche Biomedizin und Umwelt fällt. In Anbetracht der breiten Anwendungsmöglichkeiten von Nanomaterialien hat die Leitungsgruppe beschlossen, die Projektpalette durch eine zweite Ausschreibung für interdisziplinäre Projekte zu ergänzen.

externer Link: SNF: NFP 64 zweite Ausschreibung
externer Link: Webseite NFP 64

14.6.2011 | Nanotechnologie

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Daphnien (Daphnia) sind eine Gattung von Krebstieren.
Bild: de.wikipedia.org


Eine kürzlich publizierte Forschungsarbeit untersuchte den Einfluss von Titandioxid-Nanopartikel auf die Grosse Wasserfloh (Daphnia magna). Wasserflöhe durchlaufen in der frühen Lebensphase mehrere Häutungen, weil sie von einem festen Panzer (Chininhülle) umgeben sind, der nicht mitwachsen kann. Die Nanopartikel können sich offensichtlich am Panzer der jungen Wasserflöhe festsetzen und nach einiger Zeit die Häutung verhindern. «Die erste Häutung nach 36 Stunden haben die etwa ein Millimeter grossen Tiere auch mit ihrem Ballast aus Titandioxid geschafft», sagt Ralf Schulz von der Universität Koblenz-Landau. Doch bei der zweiten Häutung nach 72 Stunden seien die meisten Flöhe gestorben (vgl. Link «taz.de»). Verlängerte man die Aussetzung der Tiere mit den Nanopartikeln auf 96 Stunden, so reduzierte sich die Häutungsrate auf 10% der Tiere und es starben 90% der Wasserflöhe. Das Forschungsresultat wirft nun weitere Fragen auf, zum Beispiel wie andere Organismen reagieren und was mit Tieren, die mit Titandioxid-Nanopartikeln belegte Insekten oder Pflanzen fressen, geschieht. Ralf Schulz mein dazu: «Hier besteht noch ein enormer Forschungsbedarf.»

externer Link: Originalartikel
externer Link: taz.de

2.6.2011 | Nanotechnologie

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Nanoskaliges Siliziumdioxid ist auf europäischer Ebene als
Lebensmittelzusatzstoff z.B. zur Verwendung als Rieselhilfe in Salz zugelassen.
Bild: berwis / pixelio.de

Auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (17/5643) teilt die deutsche Bundesregierung in ihrer Antwort (17/5744) mit, dass eine EU-Verordnung, nach der technisch hergestellte Nanomaterialien in Lebensmitteln gekennzeichnet werden sollen, derzeit in zweiter Lesung beraten werde. Nach der vorgesehenen Vorschrift müsse die Bezeichnung einer solchen Zutat um das in Klammern gesetzte Wort ”Nano“ im Zutatenverzeichnis ergänzt werden. Auf die Frage „Durch welche Massnahmen sollen Verbraucherinnen und Verbraucher im Einzelnen über nanoskalige Bestandteile in Lebensmitteln und in Bedarfsgegenständen informiert werden?“ antwortete die Bundesregierung: „Es ist vorgesehen, eine Kennzeichnungsregelung für technisch hergestellte Nanomaterialien, die als Zutaten Lebensmitteln zugesetzt werden, in die EU Verordnung zur Information der Verbraucher über Lebensmittel, die derzeit in zweiter Lesung beraten wird, aufzunehmen. Nach der vorgesehenen Vorschrift muss die Bezeichnung einer solchen Zutat im Zutatenverzeichnis um das in Klammern gesetzte Wort „Nano“ ergänzt werden. Die Verordnung (EG) Nr. 1935/2004 regelt, dass Lebensmittelkontaktmaterialien, die noch nicht mit Lebensmitteln in Berührung gekommen sind, mit besonderen Hinweisen für eine sichere und sachgemässe Verwendung gekennzeichnet werden müssen, sofern dies unter Berücksichtigung des normalen oder vorhersehbaren Gebrauchs erforderlich ist.“

externer Link: Deutscher Bundestag
externer Link: Anfrage der Fraktion Die Linke (17/5643)
externer Link: Antwort der Bundesregierung (17/5744)

24.5.2011 | Nanotechnologie

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Bild: IBM, www.ethlife.ethz.ch

Der Bund stuft die Rolle der Nanotechnologie für die Schweizer Forschung und Industrie als bedeutend ein. Sie soll die wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz langfristig positiv beeinflussen. Der «Swiss Nanotech Report 2010» gibt einen umfassenden Überblick über die aktuellen Entwicklungen im Nanotech-Bereich am Wirtschafts- und Forschungsstandort Schweiz. Er kommt zum Schluss, dass die Schweiz international zu den innovativsten Ländern im Bereich der Nanotechnologie gehört. Die ETH Zürich und das IBM-Forschungslabor Zürich haben am 17. Mai 2011 ein gemeinsames Nanotechnologie-Zentrum in Rüschlikon eröffnet. Forschungsgruppen aus Hochschule und Industrie sollen in dieser weltweit einzigartigen Infrastruktur Grundlagenforschung in der Nanotechnologie betreiben. Damit will die Schweiz in diesem Gebiet weltweit führend bleiben. Es steht allerdings noch ein weiter Weg für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Nanotechnologie bevor - wie zum Beispiel eine Studie des BUND zeigt.

externer Link: ETH Life
externer Link: Video 10vor10
externer Link: Swiss Nanotech Report 2010
externer Link: BUND

4.5.2011 | Nanotechnologie

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Bild: www.daserste.de

Das Citizen Forum (Bürger Forum) ist eine der bewährten Methoden zur dialogorientierten Bürgerbeteiligung. In England hat die Food Standards Agency FSA ein solches Bürger Forum zum Thema Nanotechnologie und Lebensmittel durchführen lassen. Die FSA wollte damit die Haltung der Konsumentinnen und Konsumenten gegenüber dem Einsatz von Nanotechnologie bei Lebensmittel besser verstehen, um auf dieser Grundlage die Information an die Bevölkerung zu verbessern, damit die Bürgerinnen und Bürger informierte Entscheide treffen können. Die Teilnehmenden kamen immer wieder auf die drei Kernfragen zurück: Warum Nanotechnologie bei Lebensmitteln? Wer wird davon profitieren? Lohnt sich das? In diesen Fragen spiegelte sich auch eine generelle Skeptik über Lebensmitteltechnologien im Allgemeinen. Die beteiligten Konsumentinnen und Konsumenten hegten den Verdacht, dass die technologischen Fortschritte eher dem Business als den Konsumenten dienen, und dass letztlich die Konsumenten die Kosten tragen, sei es durch erhöhte Lebensmittelpreise, niedrigere Qualität oder erhöhte Gesundheitsrisiken.

externer Link: Report FSA