03.02.2014 | Patente

paprika

Mit einem Einspruch protestiert eine breit abgestützte Koalition gegen die Privatisierung natürlicher Ressourcen.

Das Patent des Schweizer Agrochemiekonzern Syngenta auf eine Peperoni hat in ganz Europa Widerstand ausgelöst. 34 Bauern-, Züchter- Umwelt- und Entwicklungsorganisationen aus 27 Ländern haben beim Europäischen Patentamt in München Einspruch gegen das Peperoni-Patent erhoben. Die formelle Einsprache richtet sich gegen ein im Mai 2013 vom Europäischen Patentamt (EPA) gewährtes Patent, das Syngenta die exklusiven Rechte auf alle gegen weisse Fliegen resistente Peperoni sichert. Das Patent hat zur Folge, dass andere Züchter diese Pflanzen nicht mehr frei zur eigenen Zucht verwenden dürfen. Da diese spezifische Resistenz aber bloss aus einer wilden jamaikanischen Sorte in eine kommerzielle Peperoni eingekreuzt wurde, handelt es sich dabei gemäss den Einsprechenden nicht um eine Erfindung von Syngenta.

Bereits im Mai 2012hatte das Europäische Parlament eine Resolution verabschiedet, die das EPA aufforderte, Produkte aus konventioneller Züchtung nicht mehr zu patentieren. Die Behörde hat diese Aufforderung bislang aber ignoriert.
Pflanzen und Tiere sollen künftig generell von Patentierungen ausgeschlossen werden, fordert die Koalition, die heute in München Einspruch erhoben hat. Solche Patente seien ethisch fragwürdig und verstärkten die Konzentration auf dem Saatgutmarkt. Die Widerrufung des Peperoni-Patents wäre ein wichtiger erster Schritt. Als zweiten brauche es einen politischen  Entscheid des EPA-Verwaltungsrats, damit künftig keine Patente auf konventionelle Pflanzen mehr erteilt werden können, fordert die Koalition weiter.