news Studie Fotolia 152043571 SGrossflächige Anwendung von Pestiziden. Bild: fotolia

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat einen Bericht mit dem Titel „Studie über die Auswirkungen von Glyphosat in der Schweiz“ veröffentlicht. Dieser geht zurück auf ein Postulat der nationalrätlichen Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur. In der Untersuchung wurden 243 Lebensmittel auf Glyphosat-Rückstände untersucht. 

In 4 von 10 Proben konnte das Pestizid nachgewiesen werden, wobei nirgends der Grenzwert überschritten wurde. Deshalb gibt der Bund Entwarnung und betont, dass das Spritzmittel nicht krebserregend und daher unbedenklich ist. Aus gesundheitlicher Sicht gebe es keinen Handlungsbedarf. Diese Einschätzung wird stark kritisiert. Nationalrätin Maya Graf (Grüne) etwa sagt, es sei „grob verharmlosend“ Glyphosat als ungefährlich zu beurteilen, ohne die Wechselwirkungen des gesamten Cocktails an Pestizid-Rückständen zu kennen. Auch Philippe Schenkel von Greenpeace Schweiz meint, wichtige Aspekte würden ausgeblendet, beispielsweise, dass Glyphosat das Insektensterben beschleunigt und Bodenlebewesen tötet, die wichtig sind für die Bodenfruchtbarkeit. 

Für die Studie wurden vor allem Produkte untersucht, in denen Glyphosat-Rückstände zu erwarten sind, wie etwa Getreide und Hülsenfrüchte. Weil in der Schweiz die Behandlung mit Glyphosat kurz vor der Ernte nicht erlaubt ist, sind Schweizer Erzeugnisse weniger belastet als etwa importiertes Getreide aus Nordamerika. Gemäss Studie wäre erst der tägliche pro-Kopf -Konsum von 72 kg Teigwaren, 655 kg Brot, 10 kg Kichererbsen oder 1600 Liter Wein gesundheitlich bedenklich. Martin Bossart von Bio Suisse meint dazu: „Auch wenn Glyphosat im Labor und im Tierversuch in den gemessenen Konzentrationen keine Schäden zeigt, halten wir die offensichtlich chronische Belastung der Bevölkerung für bedenklich und für unerwünscht.“