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Demonstranten rufen zum March against Monsanto & Syngenta auf. Bild: marchagainstsyngenta.ch

Zum zweiten Mal fand der „March against Monsanto & Syngenta“statt. Rund 2000 Personen haben am 21. Mai friedlich gegen die Geschäftspraxis der Agrarmultis in Basel demonstriert. Zu den Demonstranten gehörten vorwiegend junge Leute aus der Deutschschweiz, dem Elsass und Südbanden. Gemeinsam mit der Unterstützung von mehr als 50 Organisationen forderten sie ein Stopp von Pestiziden, gentechnisch verändertem Saatgut und der Patentierung von Saatgut durch die Agrarmultis.

Der Demonstrationszug ging durch die Basler Innenstadt bis zum Hauptsitz von Syngenta, begleitet von verschiedenen Musikgruppen. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich als Bienen verkleidet, um auf die Mitverantwortung von Syngenta für das Bienensterben hinzuweisen. „Neonicotinoide von Syngenta & Co bedrohen nicht nur Bienen, sondern auch Schmetterlinge, Vögel und viele andere Tiere – das zeigen laufend neue Studien“, betonte die Basler Biologin Florianne Koechlin.

Der diesjährige „March“ stand auch im Zeichen der geplanten Fusionen im Agrarbereich. Die Demonstration, richtete sich auch gegen die Übernahme von Syngenta durch den chinesischen Staatskonzern ChemChina. Durch die Übernahme würde nicht nur die Machtkonzentration im Agrarsektor verstärkt, auch der grossflächige Anbau von GV-Kulturpflanzen in China wäre damit unvermeidlich. Ulrike Minkner, Vize-Präsidentin der Bauerngewerkschaft Uniterre, sprach vor dem Syngenta–Hauptsitz: "Wir sehen der Übernahme durch ChemChina besorgt entgegen. Damit geht ein Konzentrationsprozess weiter, der es der Zivilgesellschaft immer schwieriger macht, soziale oder ökologische Anliegen einzubringen."

Weltweit demonstrierten Hunderttausende in mehr als 400 Städten gegen Monsanto und die Agrarindustrie. Die Rednerinnen und Redner in Basel betonten, dass sich Syngenta kaum von Monsanto unterscheide.

Zoë Roth vom Organisationskomitee zieht eine positive Bilanz. „Es gibt immer mehr Menschen auch in der Schweiz und im Dreiländereck, die nicht tolerieren wollen, dass Monsanto und Syngenta ihr Profitstreben über die ökologischen und sozialen Anliegen in der Weltlandwirtschaft stellen.“

In der Zwischenzeit ist der Deal für eine Übernahme von Monsanto durch Bayer geplatzt. Das Übernahmeangebot in Höhe von 62 Milliarden Dollar sei laut Monsanto-Chef Hugh Grant finanziell unzureichend. Man habe sich im Management einstimmig gegen die Offerte entschieden, sei aber offen für konstruktive Gespräche. Der Kauf von Monsanto durch Bayer, wäre die bisher grösste Übernahme eines deutschen Unternehmens gewesen. Auch die Konzentration im Agro-Pestizid- und Saatgutmarkt hätte sich damit noch mehr zugespitzt.