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Viele US-Bürger wünschen sich eine Kennzeichnungspflicht für GV-Produkte Bild: Tony Webster

Obama Administration will Kennzeichnungspflicht verhindern

Die Obama Regierung hält gentechnisch veränderte Lebensmittel für unbedenklich. Viele US-Bundesstaaten sehen das anders und wollen eine Kennzeichnungspflicht einführen. Dies will Washington mit einem neuen Gesetz unbedingt verhindern. Da es keinen Konsens gibt, ob Gentech-Lebensmittel sicher sind oder nicht, möchte der Bundesstaat Vermont es den Verbrauchern überlassen ob sie GV-Lebensmittel kaufen wollen oder nicht. Aber nicht nur in Vermont wünschen sich die Verbraucher eine Kennzeichnungspflicht.

In mehr als 30 US-Bundesstaaten liegen Gesetzesentwürfe für ein Labeling vor und neunzig Prozent der Bürger selbst wollen ein Label. Denn nur so haben sie die Freiheit zu entscheiden was sie kaufen und essen wollen. Aber anders als die Bundesstaaten und die Mehrheit der Bürger, lehnt die Obama-Administration eine verbindliche Regulierung ab. Sie will es den Biotechfirmen überlassen dafür zu sorgen, dass von ihren Produkten keine Gesundheitsgefährdung ausgeht. Die Regierung vertritt die Ansicht, ein Labeling sei nicht nötig, da GV-Produkte ebenso sicher seien wie konventionelle Lebensmittel. Washington versucht nun, die Kennzeichnungspflichtig in den Bundesstaaten mit einem Gesetzesentwurfes mit dem Titel ‚Safe and Affordable Labling Act’ zu verhindern. Dieser ist im US- Repräsentantenhaus bereits verabschiedet worden. Durch diesen Gesetzesentwurf soll eine freiwillige Etikettierung eingeführt werden, damit die Bundesstaaten keine eigenen strengeren Regeln einführen können. Befürworter für strengere Gentech-Regeln nennen den Entwurf deshalb auch „The Dark Act“ (Denying Americans the Right to Know Act). Die Biotechbranche befürchtet ein ähnliches Debakel wie in Europa, wo es strengere Kennzeichnungspflichten gibt, was dazu führte, dass Lebensmittelunternehmen Gentechnik aus ihren Produkten entfernten. Im nächsten Jahr will die US-Akademie der Wissenschaften eine Studie zu diesem Streit veröffentlichen und wird damit bestimmt auf beiden Seiten für neuen Zündstoff sorgen.