Magazin
Gentechfrei Magazin 128
Gentechnik lässt Pflanzen erstrahlen
Leuchtende Petunien und grüne Kandelaber
Für eine Welt ohne Gentechnik
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Schweizer Allianz Gentechfrei, 8032 Zürich
Die SAG beobachtet die Entwicklungen in der Nanotechnologie bei Lebensmitteln, Gebrauchsartikeln und in der Landwirtschaft seit Längerem kritisch. Ausführliche Informationen dazu auf der Unterseite Nanotechnologie.
In der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK) des Nationalrates steht die Verlängerung des Moratoriums an.
Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK) des Nationalrates hat mit der Vorberatung zur Änderung des Gentechnikgesetzes begonnen. Der Bundesrat beantragt, das Ende 2017 auslaufende Moratorium um 4 Jahre zu verlängern. Einerseits schlägt der Bundesrat vor, das bestehende Moratorium für den Anbau von gentechnisch veränderte Pflanzen in der Landwirtschaft, um weitere vier Jahre, also bis im Dezember 2021, zu verlängern. Andererseits soll nach Ablauf dieses Moratoriums der Anbau von GVO in bestimmten Anbaugebieten möglich werden. Dafür soll das Gentechnikgesetz entsprechend angepasst werden und so die Koexistenz zwischen GVO und nicht-GVO durch die Schaffung von sogenannten GVO-Anbaugebieten möglich werden.
Sortieren von Vanilleschoten auf Madagaskar. Nur noch etwa 1% des heute verwendeten Vanille-Aromas ist echte Vanille.
Bild: en.wikipedia.org. Photo by Jonathan Talbot, World Resources Institute. 2001.
Der Synthetischen Biologie liegt die Idee zugrunde, dass sich Lebewesen kontrolliert und zielgerichtet umbauen bzw. konstruieren lassen. Mit der Synthetischen Biologie werden anders als bei der klassischen Gentechnik nicht einzelne, aus Spenderorganismen isolierte, Gene in einen Empfängerorganismus übertragen, sondern es werden ganze biologische Elemente wie Stoffwechselwege in Mikroorganismen (bspw. Hefe) eingefügt. Zellen, die mit Hilfe von Synthetischer Biologie zu biologischen Fabriken umgewandelt wurden, sollen Produkte liefern, die von der Kosmetik, über Waschmittel bis zu Lebensmittelzusätzen reichen.
Bayer-Monsanto werden mit fast 25 Prozent den Markt für Agrochemikalien beherrschen.
Deutsche Umweltverbände warnen vor den Folgen der Übernahme von Monsanto durch Bayer. Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland: „Die Übernahme von Monsanto durch Bayer wird die weltweite Abhängigkeit der Landwirte von multinationalen Konzernen verstärken, den Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut und gefährlichen Chemikalien fördern und der Ausbreitung umweltschädlicher Monokulturen Vorschub leisten.“ Verlierer werden die Kleinbauern und die Umwelt sein, sagt Heinrich. Denn mit gentechnisch verändertem Saatgut und Agrarchemie sei ein weiterer Rückgang von Biodiversität vorprogrammiert. Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Dirk Zimmermann befürchtet, dass durch die Übernahme die nachhaltige Landwirtschaft auf der Strecke bleibe. "Der neue Agrochemiegigant häuft eine bislang ungekannte Marktmacht an und wird sich noch mehr auf wenige Kulturpflanzen, lukrative Pflanzengifte und Gentechnik konzentrieren", warnt Zimmermann.
Bild: www.nanoportal-bw.de
Das Projekt Nano-Dialog in Baden-Württemberg diskutiert mit Akteurinnen aus Wirtschaft, Forschung und Politik, sowie mit Verbrauchern Vorteile und mögliche Risiken der Nanotechnologie. Ziel des Nano-Dialogs ist, mit Konsumentinnen und Konsumenten in einen Dialog über Chancen und Herausforderungen der Nanotechnologien zu treten. Eine neue Broschüre „Nano-Dialog Baden-Württemberg – Informationen für Verbraucherinnen und Verbraucher“ dokumentiert auf 52 Seiten alle Aspekte des Nano-Dialogs Baden-Württemberg. Die Broschüre ist kostenlos verfügbar.
Der Freisetzungsversuch sei hinsichtlich einer nachhaltigen Züchtungsforschung nicht zielführend. Bild: Roland zh
Bio-Getreide-Züchter aus Deutschland und der Schweiz gelangten wegen des Freisetzungsversuchs mit gentechnisch veränderten Winterweizen von Agroscope an das Bundesamt für Umwelt (BAFU). „Die öffentliche Züchtungsforschung in Deutschland und der Schweiz bildet die Grundlage für die Züchtung landwirtschaftlicher Kulturpflanzen in Mittel-Europa. Sie hat einen entscheidenden Einfluss auf die Zuchtziele und das Ausgangsmaterial, mit welchem Getreide für die Zukunft entwickelt wird“ schreiben die Züchter in einem offenen Brief. Öffentlich finanzierte Forschung sollte ökonomische und ökologische Rahmenbedingungen bei der Projektförderung berücksichtigen. Der Freisetzungsversuch sei hinsichtlich einer nachhaltigen Züchtungsforschung nicht zielführend und unzureichend in den sozialen und landwirtschaftlichen Kontext Europas eingebettet.
Der Grosse Rat Thurgau fordert ein Gentechnikverbot oder die Verlängerung des Moratoriums um 10 Jahre. Bild: Clipdealer
Eine parteiübergreifenden Motion der vier Kantonsräte Toni Kappeler (GP), Andreas Guhl (BDP), Klemenz Somm (GLP) und Daniel Vetterli (SVP) aus dem Grossen Rat Thurgau verlangte eine Standesinitiative für eine gentechfreie Schweizer Landwirtschaft. Der Bund solle nach Ablauf des Gentech-Moratoriums Ende 2017 die Verwendung von gentechnisch veränderten Organismen sowohl im Pflanzenbau als auch in der Tierhaltung verbieten - oder das Moratorium um zehn Jahre verlängern. Der Regierungsrat hatte sich gegen die Initiative ausgesprochen, da der Bundesrat bereits eine Verlängerung des Moratoriums beschlossen habe. Mit dem Inhalt der Motion sei die Regierung hingegen einverstanden, sagte Regierungsrat Walter Schönholzer (FDP).